Schick inszeniertes 30er-Jahre-Gangsterdrama, daß in erster Linie durch seine liebevoll gestalteten Kulissen und die guten Darstellerleistungen überzeugt. Sicherlich ist der junge Christian Slater als aufstrebender Mafiapate erstmal ein wenig gewöhnungsbedürftig aber durch seine professionelle Leistung ist man schnell über diesen Punkt hinweg und folgt gerne dem Geschehen. Die Handlung selbst bewegt sich in altbekannten "Pate"-Bahnen rund um Mord, Familie und Schmuggel und bietet somit nicht wirklich innovative Momente. Dafür jedoch leider einige kleinere Längen. "Die Wahren Bosse" hätten durchaus auch 20 Minuten kürzer ausfallen dürfen, nicht zuletzt, weil "Action" nicht wirklich groß geschrieben wird. Zwar gibt es die üblichen Hinrichtungen und kleinen Massaker per Tommygun aber gemessen an den gut 115 Minuten Spielzeit ists doch am Ende etwas mager.
"Beim Paten ist das doch nicht anders", könnte man nun anmerken. Prinzipiell stimmt das auch, jedoch spielt Don Corleone immer noch in einer anderen Liga als Charlie Luciano. Ein makelloses Meisterstück, daß einfach nicht mehr zu wiederholen ist, auch in 100 Jahren nicht.
Eben diese letzte Perfektion macht schließlich auch den entscheidenden Unterschied zwischen einem stets mitreißenden Mafiaepos und einem "nur" soliden Genrevertreter aus.
Insgesamt ein zu empfehlender Film mit viel B-Prominenz im Cast, der in allen Bereichen sehr ansprechende Wertungen einfahren kann, dem aber der ganz große Wurf verwehrt bleibt.