Unterhaltsame Schilderung des Aufstiegs von Charly Luciano
Amerika huldigt in seinen Filmen gerne auch einmal den Gangstern, deren Leben weichgezeichnet und meist frei jeder moralischen Wertung gezeichnet wird. Man wundert sich ob dieser Faszination, handelt es sich doch um Epen voller Mord, Verbrechen und vielfältigster Delikte, fernab jeglicher polizeilicher Investigation. Der Jugend wird ein Bild entworfen, in dem sich Verbrechen lohnt, und da mag man sich nicht mehr wundern, warum in den USA die Kriminalitätsrate steigt und steigt. Es ist aber auch ein Kreuz mit den Gangsterfilmen, denn sie sind allemal sehr unterhaltsam, wenngleich nicht unbedingt spannend, aber die Geschichten um Aufstieg und Familienehre sind ebenso ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft wie die Storys um Aufstieg und Fall in der Wall Street – stets ein Abbild des amerikanischen Traums, in dem es jeder Kraft seiner Fähigkeiten ganz nach oben schaffen kann.
So ist es auch bei „Mobsters“ welches sich an das wahre Leben der Gang rund um Charly „Lucky“ Luciano anlehnt. Dieser und seine drei Freunde mogeln sich zunächst als kleinere Ganoven durch, erregen aber dank ihres Erfolges schnell das Interesse der zwei größten Dons. Von nun ab wird intrigiert und gemordet, daß es eine machiavellistische Freude ist. Die Jungs haben nur ein Ziel – es ganz nach oben zu schaffen. Und dank der kriminellen Intelligenz von Luciano und seinem engsten Partner Meyer Lansky gelingt dieses Vorhaben, doch der Blutzoll ist hoch, wird doch Charlies große Liebe im Laufe der Auseinandersetzungen erschossen. Doch schließlich sind die Dons beseitigt, Charlies Gang ist am Ziel ihrer Träume, und unter seiner Führung prosperiert das Verbrechen über viele Jahre.
Der Film setzt das Leben von Luciano und seinen Freunden liebevoll in Szene, viele Details transportieren den Zuschauer direkt in die realistische Umgebung New Yorks der Zwanziger Jahre. Schöne Anzüge, schmucke Oldtimer, Swing, das alles umrahmt die Geschichte ganz ausgezeichnet. Sicher ist Christian Slater als Luciano nicht mit Marlon Brando als „Pate“ vergleichbar, dafür fehlt es ihm an Charisma, aber „Mobsters“ ist eine Art „Pate“ für die Jugend. Es geht relativ gemächlich zur Sache, wenngleich der Härtegrad bei den Auseinandersetzungen recht hoch ist, da spritzt das Blut, und Leichen pflastern den Weg der Youngsters. Auf der anderen Seite aber verliert der Film nach einer halben Stunde an Tempo, recht überflüssig die Liebesgeschichte, die nur Zeit kostet, doch zum Glück zieht der Film zum Ende hin das Tempo wieder an. Nett anzusehen das alles, Mühe hat man sich gegeben, aber erinnernswert bleibt nicht vieles. Nette Unterhaltung, nicht mehr, aber gut gemacht – und das ist mehr, als man über viele aktuelle Filme sagen kann - 7/10