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„Die üblichen Verdächtigen“ ist ein fintenreicher Thriller, der inzwischen schon Kultstatus besitzt.
Bei einer Schießerei im Hafen von L.A. werden mehrere Menschen getötet, die einzigen Überlebenden sind ein schwer verbrannter Ungare und der Kleingangster Roger ’Verbal’ Klint (Kevin Spacey), der unverletzt geblieben ist. Sein Anwalt handelt Immunität gegen Geständnis aus, doch der Zollagent David Kujan (Chazz Palminteri) möchte noch mit ihm bis zur Freilassung sprechen. Damit beginnt die rückblickende Erzählung des Films, die Regisseur Bryan Singer Raum für Finten und Kniffe gibt.
Kujan kennt Verbal noch von einer Gegenüberstellung anlässlich eines gestohlenen Lasters vor 6 Wochen, bei der er mit vier Berufsgangstern zusammenkam: Der Einbrecher Michael McManus (Stephen Baldwin) und dessen Kumpan Fred Fenster (Benicio del Toro), der Sprengstoffexperte Todd Hockney (Kevin Pollak) und der kriminelle Ex-Cop Dean Keaton (Gabriel Byrne), der inzwischen aber wieder ehrlich geworden sein soll. Damit hat man die prominent besetzte Riege der titelgebenden üblichen Verdächtigen zusammen.

Zwar kann man keinem der fünf etwas anhängen, aber aus der Zusammenkunft entsteht ein Team, das sich für einen todsicheren Coup zusammenschließt. Doch dies ist nur der Beginn einer Verschwörung, in die auch der geheimnisvolle Supergangster Keyser Soze verwickelt sein könnte…
„Die üblichen Verdächtigen“ ist ein sehr spannender und flott erzählter Thriller, der mit gut erdachten Charakteren und vielen überraschenden Wendungen aufwartet. Das überraschende Ende hat schon Kultstatus und gehört zu den originellsten Einfällen, die im Kino zu bewundern waren. Zwar ist das Erzähltempo gar nicht mal so hoch, aber trotzdem vergeht die Laufzeit dank der sehr kurzweiligen Machart wie im Fluge und es kommt zumindest beim ersten Sehen keine Langeweile auf.
Probleme bekommt „Die üblichen Verdächtigen“ an sich nur, wenn es um den Wiederseh-Wert geht, denn wenn man die Auflösung einmal kennt, dann verpufft die Wirkung beim wiederholten Sehen doch etwas. Allerdings ist die Spannung nicht vollkommen raus, denn ähnlich wie bei Filmen M. Night Shyamalans kann man beim wiederholten Sehen darauf achten, wo man auf die Lösung hätte kommen können und wie der Film es verhindert den Clou verfrüht zu verraten. Allerdings ist „Die üblichen Verdächtigen“ weitaus weniger symbolträchtig als Shyamalans Filme und die Hinweise sind nicht so markant und zahlreich wie beim ihm.

Außerdem wird die Handlung noch durch ein wenig Action angereichert, die aber nie in den Vordergrund tritt, sodass der Film (auch trotz der ausgiebigen Schießerei auf dem Frachter) nie zum Actionfilm wird. Zudem haut „Die üblichen Verdächtigen“ dem Zuschauer diverse sehr coole Sprüche um die Ohren, meist aus dem Munde der fünf Hauptfiguren. Vor allem der Kaffee-Kommentar und der Katholiken-Spruch sind absolute Brüller. Mit diesem launigen Ton unterhält der Film in seinen pointierten Dialogen auch bei mehrmaligem Sehen.
Das Ensemble ist wirklich großartig, wobei vor allem Kevin Spacey sich mal wieder als genial und wandlungsfähig entpuppt, aber auch die allesamt sehr bekannten Co-Stars sind wirklich top. Da verblassen die Nebenrollen dann auch etwas im Glanz der Hauptdarsteller, aber auch hier kann man an den Leistungen der Schauspieler nicht herummeckern.

„Die üblichen Verdächtigen“ ist ein intelligent erdachter Thriller mit coolen Sprüchen, auch wenn der Film bei wiederholtem Ansehen nicht mehr ganz so spannend wie beim ersten Mal ist.

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