Schön schwarzer Thriller um eine Wohngemeinschaft
Seit ehedem weiß man, daß drei Personen eine zuviel sind. Drei Mann in einem Boot, flotter Dreier…stets werden sich zwei der drei Personen zusammentun und gegen den dritten intrigieren, vor allem gerne dann, wenn man unterschiedlichen Geschlechts ist. So ist es auch in dem netten, bösen Film von Danny Boyle, schottisches Kino, schwarzhumorig und basierend auf einer Dreier-WG. Die hat aber nichts mit den lustigen Albernheiten einer Wohnkultur im Sinne von „Big Brother“ zu tun, denn rausgewählt wird man aus dieser WG nur von den Mitbewohnern – und zwar für immer. Dr Film ist eine Empfehlung für alle, die noch einen weiteren Mitmieter für ihre zwanglose schöne WG suchen – denn da kann dann auf einmal viel schief gehen.
Eine schöne Wohnung haben die drei Hauptpersonen des Films, Juliet, David und Max. Bißchen groß aber, da drückt die Miete, also muß ein neuer Mitbewohner her. Die drei haben ihren Spaß in der Vorauswahl, wir Zuschauer auch, und schließlich darf der ruhige Hugo einziehen. Doch der ist schnell tot und hinterläßt nicht nur seine sterblichen Überreste, sondern auch einen Koffer voll Geld. Das möchte man naturellement behalten, also vergräbt man Hugo im Wald. Doch ab diesem Moment ist die heile Welt der WG vorbei, denn das Geld hat noch andere Besitzer, die sich bald zu Hugo in den Wald gesellen dürfen. Gier jedoch, wie wir sein „Wall Street“ wissen, ist gut – und so bahnen sich kleinere Intrigen in der WG an, denn teilen will man auch nicht. Doch am Ende, nach der einen oder anderen Storywendung, ist das Geld noch in der Wohnung – die Bewohner aber nicht mehr.
Das beste an diesem Film ist die konsequente Verweigerung von filmischen Gewohnheiten. Das beginnt mit Videokamerabildern, abrupten Schnitten ohne große Erklärung und der Verweigerung eines Happy Ends. Doch hierin liegen auch die Schwächen, denn ein bißchen mehr Hintergrundmaterial wäre schön gewesen, und auch eine etwas ruhigere Inszenierung hätte dem Spaß keinen Abbruch getan. Gerade Im Mitteldrittel geht es stilistisch sehr hektisch zu, da fragt man sich schon einmal, warum…Darstellerisch ist alles im grünen Bereich, und später eingeführte Figuren wie Polizisten und Gangster geben dem Film eine durchaus komische Nuance, wenngleich das Grundthema der menschlichen Geldgier doch ein eher ernstes ist und auch sehr fein aufbereitet wird. Die besten Szenen hat der Film bei der Auswahl des neuen Mitbewohners und dann im dramatischen Finale, zwischendrin auch mal mehr Schatten als Licht, aber immer noch gut im Plus – 7/10.