Eine gut organisierte Diebes- und Hehlerbande macht Hongkong unsicher. Die Polizei scheint machtlos zu sein. Doch dann wird der junge Polizist Ted aktiv. Sein jüngerer Bruder Danny wird verhaftet und steht unter dem Verdacht, an den kriminellen Machenschaften der Organisation beteiligt zu sein. Ted versucht auf eigene Faust, die Unschuld seines Bruders zu beweisen und die wirklichen Drahtzieher zu entlarven.
Nanu, was ist denn hier los, bereits in der Anfangsszene gibts Ungewohntes, wenn Jackie mit einem MG in der Gegend rumballert und ohne viel Federlesens Gegner umnietet und sogar ein Genick bricht. Doch vorerst Entwarnung war nur eine Übung seiner Einheit und alle stehen wieder auf (warum dann offensichtlich scharfe Munition verwendet wurde und der Genickzwirbler mit einem eindeutigen Knack Geräusch unterlegt wurde, bleibt ein Geheimnis der Macher).
Powerman Teil 3, der Name ist eigentlich ein WItz denn mit den Vorgängerfilmen hat er nichts zu tun und Chan und Hung spielen völlig andere Charaktere, ist irgendwie ein sehr seltsamer und untypischer Film der beiden Freunde. Von Komödie oder Martial Arts ist hier lange keine Spur. Sammo Hung darf in seiner Rolle als zurückgebliebener Kinderfreund (mit dem schon doofen Spitznamen Dodo) die Handkanten komplett in den Hosentaschen lassen, während sein Filmbruder Jackie wenigstens im Finale einmal kräftig austeilen darf.
Ansonsten spielt sich Heart of the Dragon aka Powerman 3 als beinahe reinrassiges Familiendrama, in dem sich ein Bruder um den anderen kümmert und diesen vor dem Unwillin und Vorurteilen seitens der Gesellschaft beschützt und dafür sogar seinen großen Traum zur Marine zu gehen zurückhalten muß. Hung schrieb sich die Rolle des mental unterfrankierten selbst auf den Leib und es ist sichtliches Bemühen von ihm und Jackie sich auch mal ernsthaften Themen zu widmen.
Erst zum Showdown hin fängt der Film an die Actionkeule auszupacken, nachdem sich die Geschichte bis dato als reines Drama präsentiert hat. Angefangen mit einer netten Autoverfolgungsjagd geht das ganze dann über zum Final in einem in Bau befindlichem Hochhaus. Aber auch hier ist vieles anders an in anderen Streifen mit Jackie. Zum einen gehts ungewohnt brutal zur Sache, auch die Maschinengewehre werden reichlich eingesetzt und Jackie exekutiert sogar regelrecht einen Gegener, der sich ihm nur einer Schaufel bewaffnet nähert, harter Tobak für den Kung Fu Comedian. Die Kämpfe am Ende sind dafür wieder sehr elegant und gelunge, passen aber andererseits wenig bis gar nicht zur vorherigen Story.
Am Ende werden sogar Jackie und seine Freunde verhaftet und der Film leistet sich sogar ein unhappy End. Ich weiß nicht ob ich diese Rollenwahl besonders glücklich finde, ich will auch John Wayne nicht in einer Science Fiction Produktion sehen oder Robert de Niro in einem Softporno. Jackie Chan beließ es ja auch bei wenigen Versuchen sich im ernsten Fach zu etablieren und ich denke in der Actionkomödie ist er auch besser aufgehoben.
5/10