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Traditionell fallen die Thriller von B-Actionexperte Mark L. Lester („Commando“, „Showdown in Little Tokyo“) immer schwächer als seine blutigen B-Actionreißer aus. Das bestätigt auch der wieder von ihm selbst produzierte „Double Take“. Dank einer relativ spannenden Story und seiner routinierten Inszenierung, reicht es hier allerdings noch für den soliden unteren Durchschnitt.

Ausgegangen wird hier von dem Bestsellerautor Connor Mcewen (Craig Sheffer, „Roadflower“, „Deep Core“), der nach seinem einzigen Bucherfolg einfach nichts mehr zu Papier bringt und nun den Verlag im Nacken sitzen hat, während seine Frau das Weite sucht. Als er Zeuge eines Mordes wird, den Täter später identifiziert und mit seiner Aussage nahezu im Alleingang verurteilt, kommen ihm auf einmal Zweifel, ob er wirklich den Richtigen gesehen hat? Scheinbar gibt es einen nahezu identischen Doppelgänger mit Namen Ray Soldado (Costas Mandylor, „Fist of the North Star“, „Gangland“), aber der entpuppt sich als höchst gefährliches Individuum...

Für einen Thriller der zweiten Budget-Kategorie hinterlässt „Double Take“ einen zufriedenstellenden Eindruck. Zu Beginn verläuft er zwar geordnet nach den Mechanismen des Genres, hat ein paar, hier sehr obligatorisch erscheinende, Sexszenen zu bieten und garniert die Chose mit ein paar Detektiv-Spielereien.

Die Lester-typischen blutigen Shootouts genießen hier Seltenheitswert, doch auf Action ist der Regisseur hier auch gar nicht aus. Die verworrenen Beziehungen der Beteiligten, von denen ein Großteil gleich ein doppelt und dreifaches Spiel spielt, werden dann ab Filmmitte geklärt, weil hier dann langsam durchleuchtet wird, dass hier so einiges, was vorher nicht offensichtlich erschien, im Busch ist. Soviel sei verraten, die meisten von Connors Kontakten verbergen ihre wahren Ziele.

Bei der Polizei mit seiner Vermutung abgeblitzt schickt sich der erfolglose Autor nämlich mit Rays Freundin an, Licht ins Dunkel zu bringen, was nicht gänzlich ohne Gefahr und Schusswaffengebrauch vonstatten gehen soll. Was er dabei entdeckt, kann größtenteils nicht mal selbst der fleißig mitermittelnde Zuschauer vorhersagen, zumindest geben die Enthüllungen aber Anlass für ein paar Überraschungen.


Fazit:
Wer sich davon abhalten lassen kann, darf auf „Double Take“ ruhig mal einen dezenten Blick werfen. Er ist von Mark L. Lester soweit solide inszeniert, schaut aber etwas monoton nach TV-Niveau aus. Damit fehlt es an optischer Attraktivität, auch wenn die weiblichen Beteiligungen hier gar nicht so übel ausschauen. Trotz schauspielerisch zufriedenstellender B-Leistungen und recht vielen Twists bleibt es hier damit nur bei solider Massenware. So etwas ist ja im B-Sektor bekanntlich auch nicht Gang und Gebe.

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