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"Die Muppets Weihnachtsgeschichte" gehört definitiv zu den schönsten Weihnachtsfilmen aller Zeiten. Die wunderbarste Geschichte von Charles Dickens, verknüpft mit dem typischen Muppet-Witz und viel Musik, können auch beim X-ten Mal noch für Weihnachtsatmosphäre sorgen. Im Jahre 2003 bringen die beliebten Figuren nun ihren nächsten Weihnachtsstreich zu uns, dieses mal allerdings im typischen Stil ihrer Muppets-Show. Und natürlich ist auch dieses Spektakel, wie eigentlich alles von den Muppets, wieder verdammt witzig geraten. Doch von der Klasse früherer Werke, ja gar von der "Muppets Weihnachtsgeschichte", ist dieser Streifen weit entfernt.

Die Story selbst kann dabei gefallen. Die Story-Schreiber haben sich die Geschichte von DEM Weihnachtsklassiker überhaupt, "Ist das Leben nicht schön" aus dem Jahre 1946, zur Brust genommen und dabei ihre eigene Muppets-Geschichte heraus gesponnen. Es ist herrlich mit anzusehen, wie Kermit zuerst durch eine geizig-fiese Bänkerin in Form von Joan Cusack, in den Ruin getrieben wird und danach durch eine Welt stapft, in der er nie geboren wurde. Viele wunderbare Ideen geben der Geschichte dabei die richtige Würze. Was so alles aus den Muppets ohne Kermit geworden wäre, ist schlicht und einfach zum kaputtlachen.

Leider aber mangelt es an der Inszenierung. Da es sich hierbei um einen TV-Film handelt, darf man natürlich nicht solch eine Klasse erwarten wie man sie bei den Muppets-Kinofilmen kriegt, doch eine etwas übersichtlichere Handhabung schon. Es gibt viele Szenen die einfach zu unübersichtlich geworden sind, vor allem bei der Theater-Aufführung. Der Schnitt ist teils zu schnell gesetzt, die Kameraarbeiten wirken unausgereift. Zudem gibt es auch viele Stellen, an denen es einem so vorkommt, als würde etwas fehlen. Wie hat Kermit z. Bsp. das Theater so voll gekriegt, obwohl er keinerlei Stargäste vorzuweisen hat, ohne die er ja eigentlich aufgeschmissen sein soll? Auf diese und manch andere Logiklücke hätte man ruhig verzichten dürfen!

Und auch die Schauspieler sind leider alles andere als gut, zumindest hier. David Arquette wirkt als Schutzengel Daniel einfach nur lächerlich. Joan Cusack ist auch nicht gerade in ihrem Element und Whoppi Goldberg ist als Gott einfach nur fehlbesetzt! Schade eigentlich.

Die dicksten Punkte fährt der Film deshalb, wie eigentlich immer, durch das perfekte Puppenspiel mit den Muppet-Figuren ein. Kermit und Co. agieren in ihrem Puppen-Dasein einfach perfekt. Egal ob es nun eben Kermit ist, der ewige Anführer der Truppe, die Schauspiel-Sau Mr. Piggy als Kermits ewige Freundin, Hakennase Gonzo und sein Ratte Rizzo, Fozzy der Bär und wie sie alle heißen mögen. Allesamt sind sie für einen Lacher nach dem anderen zuständig und können einem daher doch recht gute Unterhaltung bieten.

Fazit: Annehmbarer TV-Weihnachtsfilm, der durch seine nette Story zu gefallen weiß und mit seinem Hauptcharakteren, mal wieder, für einen Brüller nach dem anderen sorgt. Da aber die filmische Inszenierung des Ganzen doch recht dürftig und unübersichtlich ausgefallen ist und vor allem auch die menschlichen Darsteller in keinster Weise mit den Muppets mithalten können, bleibt unterm Strich trotzdem bloß ein typisches, wenn auch unterhaltsames, TV-Filmchen, dass mit den großen Muppets-Streifen in keinster Weise mithalten kann.

Wertung: 6,5/10 Punkte

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