Harter und schwieriger Stoff den Gus Van Sant sich da rausgepickt hat. Gezeigt wird ein "normaler" Tag an einer amerikanischen Schule, wir lernen einen Haufen Leute kenne, die Streber, die Footballer na eben das ganze Sammelsorium was man aus Tennie-Filmen halt so kennt und wir lernen auch 2 Jungs kennen die den Tag leider nicht ganz so normal ausklingen lassen werden.
Die Kamera und Erzählstruktur befasst sich meistens nur mit einem der Charaktere, viele Szenen sind doppelt aber immer jeweils aus der Sicht der anderen Person um die sich die Aufmerksamkeit gerade dreht. "Elephant" ist kein leichter Stoff, teilweise sehr langatmig und am Anfang auch absehbar was am Ende geschehen wird. Teilweise begleitet die Kamera minutenlang die Schüler durch die beinahe schon verwaist wirkende Schule, hier und da mal ein paar Dialoge. Van Sant gibt seinen Darstellern eine enorm emotionale Sympathie mit auf den Weg, schildert über Probleme im und auch außerhalb des Klassenzimmers, leider sind es aber die "Falschen" die hier beleuchtet werden. Und das ist der große Minuspunkt des Films, es wär interresanter gewesen sich mit dem Leben und den Beweggründen der beiden Amokschützen auseinanderzusetzen, den darum gehts ja hier schließlich. Ein Nazipropaganda-Video was im TV läuft und ein Ballergame stehen hier als Ausrede für die Wahnsinnstat zur Verfügung. das Warum und Weshalb 2 Jugendliche mit Sturmgewehren ihre Mitschüler und Lehrer abschlachten wird leider auf die gleiche Art und Weise erklärt, wie es unsere Regierung schon nach Erfurt und Emstetten tat, das evtl noch mehr dahinterstecken könnte wird nicht angesprochen oder gar hinterfragt.
Fazit: Action-Fans sollten die Finger von "Elephant" lassen, - denn wer hofft, Leichenberge, Blut ohne ende etc. aufgrund dem dicken roten Aufdruck FSK ab 18 Jahren zu sehen bekommt, wird entäuscht, der Film ist ab 12 nur der beigelgte Kurzfilm ist ab 18 und damit die ganze DVD.
Von Anfang an weis man was passiert, weis, wer diesen Tag nicht heil überstehen wird und das macht die ganze Geschichte , verbunden mit den episch langen und ruhigen Kamerafahrten so unglaublich interresant, -sie zögern das Unvermeitliche hinaus und zeigen eine Art unruhige Ruhe vor dem Sturm. Alles in allem ist "Elephant" ein wirklich brillanter Film, der zu Recht mit Auszeichnungen überhäuft wurde. Die Darsteller spielen ihre Rolle außnahmslos hervorragend. Der einzigste Kritikpunkt und auch damit der Gewichtigste ist halt, dass die Motive des Amoklaufs auf solch banale Weise abgestempelt wurden.