Elephant (1/10)
Ein ärgerlicher, weil simplizistischer Film. Van Sant zeigt einen normalen Schulalltag, mit seinen Außenseitern, schhönen Mädchen, die Jungens hinterhersehen. Die Kamera begleitet dabei die Akteure, was manchmal minutenlang dauert und dementsprechend nervt.
Aber das ist nicht das Ärgerliche an Van Sants Film. Vielmehr nimmt er sich nich mehr Zeit als einige Minuten, um aus gelangweilten Schülern Killer zu machen. Die Szene in dem Zimmer einer der Täter, als einer von ihnen Killerspiele spielt, ist zu kurz geraten, als eine Erklärung a la Erfurt auf den Einfluss von Gewaltspielen zurückzuführen.
So wird dann aus beiden Jungen, die allesamt nicht unwohabend, wohl aber gelangweilt sind, ein Duo des Todes, das in der Schule herumläuft und wahllos Schüler und Lehrer erschiesst.
Dabei weiss Van Sant meiner Meinung selber nicht, was er mit dem Film sagen willl. So folgt der Film einer Außenseiterin, die jedoch sofort von den beiden Killern in der Bibliothek abgeknallt wird. Was die Message davon ist oder sein soll, bleibt im Dunkeln, der Film ist deshalb auch in den letzen 20 Minuten ein ärgerliches Stück Kino Sensantionsgeilheit: ein Katz- und Mausspiel mit den Opfern zur Freude der Täter.
Besonders ärgerlich ist auch der der DVD angehängte Kurzfilm, in dem ein Mann Amok läuft und wahllos Passanten abknallt. Dabei fährt die Kamera immer wieder auf die Opfer und alle Paar Minuten sehen wir wieder einen Toten. Übler Dreck ohne jeden Erklärungswert.
Alles in allem: der Film erklärt nichts, wo der Zuschauer am meisten Erklärung braucht, nämlich, die Tat zu begreifen. Ein einfaches Benutzen von Killerspielen ist für diese Art Film zu simplizistisch und fehl am Platz.
Ich rate ab.