Review

Abseits des Mainstream wird hier ein Film gezeigt der sich fast bis zum Schluß ausschließlich mit den Gefühlen, Ängsten und Alltagsproblem(chen) amerikanischer High School Schüler befasst. Die Art des Filmens, die Naturalität ohne irgendwelche Spitzen und Focusierungen bestimmter Personen machen den Film aus. Hier wird Real Life gezeigt. Der Zuschauer fühlt sich als kleiner Beobachter der ständig die Schauspieler auf Ihren (teilweise) sinnentleerten Wanderungen durch das Schulgebäude begleitet. Dieses "Dabeisein" vermittelt auch die excellente ungewöhnlich intensive Geräuschkulisse. Aber das ist gerade das faszinierende. Ein paar "Hauptdarsteller" durchlaufen in knapp 75 Minuten verschiedene Szenen, die sich im Prinzip auf 10 Minuten Echtzeit zusammenfassen lassen. Dadurch entstehen natürlich für den Zuschauer Wiederholungen, die aber nie langweilig wirken, da immer andere Perspektiven gewählt werden. Verhaltensweisen (Bulimie, erste homosexuelle Kontakte), werden ohne Wertung aus der verharmlosten, vordergründig lustigen Sicht des Betroffenen dargestellt und treffen den Zuschauer umso nachhaltiger. Aus diesem Grund gibt es auch keinerlei Erklärungsversuche für die Taten der Mörder, es geschieht einfach und ist so normalisiert wie ein Supermarkteinkauf. Dies stimmt nachdenklich und macht betroffen, denn verzweifelt sucht der medienverseuchte, vorurteilsbehaftete Zuschauer den "typischen" Killer. Das es jeder sein kann, wird in Elephant in den letzten 15 Minuten nachhaltig dargestellt.

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