Gus Van Sant hat anscheinend überhaupt keinen Bezug auf dieses brisante Thema gehabt, und trotzdem dreht er einen Film darüber. So kommt mir das zumindest vor. Er spickt den Film mit den vermeintlichen Beweggründen der Täter äußerst oberflächlich und klischeehaft. So stellt er den vermuteten Nazi-Einfluß mit einer einzigen Fernsehdoku dar, die die beiden nebenbei laufen haben. Und den Rest des Gewaltpotentials schöpft er dann aus kurzen Sequenzen, wo der eine mit dem Notebook schlimme Spiele spielt. Das soll alles gewesen sein? Zeit genug hätte Van Sant für eine gutgemachte Reproduktion des Aufbaus der Gedankengänge der Täter gehabt, wo er doch soviel Filmmaterial vergeudet mit überlangen Sequenzen des Alltagslebens an der Schule. Und auch das Ende ist nicht befriedigend. Was passiert mit solchen Menschen? Wie kann man dem vorbeugen? Wo muß man ansetzen? Während des gesamten Films gibt es keine Antworten, geschweige denn Ansätze zum Nachdenken.
Fazit:
Oberflächlich; dem Geschehen nicht würdig angemessen, und obendrein noch langwelig.