Frühwerk von B-Actionikone Mark Lester, in welchem sich bereits einige seiner Talente erkennen lassen: Zum Einen das Gespür für nüchterne aber stimmige Bilder, zum Anderen sein heutiges Markenzeichen Nr.1: Bluttriefende Schusswechsel.
Allerdings ging im Falle von "Sie nannten ihn El Lute" das ganze Drumherum kräftig baden. Die Darsteller sind bestenfalls durchschnittlich, die Story in Grundzügen bei Bonnie & Clyde entliehen und überraschende Wendungen oder Innovation sucht man ebenso vergebens. Richtig peinlich wirds jedoch, wenn man hier nach Realismus zu suchen beginnt: Da durchsiebt die Provinz-Polizei mal eben einige Unschuldige - kein Thema, kann ja mal passieren; dahergelaufene Teens laufen ohne erkennbaren Grund Amok und zum allem Überdruss wird schließlich noch das lachhafte Bild eines glanzvollen Rebellen gezeichnet, der sich gegen die ach so böse Umwelt aufgelehnt hat und als Märtyrer für seine Pseudoideale draufging.
Hier wird selbst hartgesottenen Freaks schummrig in der Magengegend und man muss sich schon krampfhaft auf die Action konzentrieren um nicht in gleichzeitigen Lach- und Weinkrämpfen auszubrechen. Zumindest macht sich die alte Glasboxauflage hübsch im Regal und als unerschütterlicher Fan kann man immerhin noch angeben, eben auch die frühen Fingerübungen der großen Meister des Genres mal gesehen haben zu müssen...