Review

Wilde Töchter

Eine, ursprünglich für das amerikanische Fernsehen produzierte, kleine und "ruhige" (aber durchaus intelligente) Komödie, über das Erwachsenwerden 3'er Freundinnen im Amerika der 50'er Jahre.

-Ich habe zwar altersbedingt diese Zeit leider nicht selbst miterlebt (und schonmal gar nicht in Amerika), aber man bekommt bei diesem Film (glaube ich zumindest) einen recht guten Eindruck davon...

Die Story:
Amerika in den 50'er Jahren.
Eine Bilderbuchvorstadt und ihre leicht spießigen Bewohner.
Dort leben die 3 Freundinnen:
-Mary (Holly Fields), die Tochter des Autokinobesitzers,
-Angie (Julie Bowen), ein Mädchen aus reichem Hause, deren Eltern sich eigentlich kaum für die Aktivitäten (und vor allem Freunde) ihrer Tochter interessieren,
und schließlich
-Laura (Jenny Lewis), ein Mädchen aus einem wohlbehütetem, "normal-(spieß)bürgelichem" Hause.

(Hoffentlich bringe ich die Charaktere jetzt nicht durcheinander, weil es ist doch schon etwas länger her, das ich mir den Film angesehen habe).

Wie dem auch sei;
Mary wird eines Tages von ihrem Freund Bob (Chris Young) schwanger. Als sie ihm die "frohe" Botschaft überbringt, schwört dieser erstmal zu ihr zu halten, und das "Problem" gemeinsam mit ihr durchzustehen.
Am nächsten Tag muss Mary jedoch feststellen, daß Bob sich für die nächsten 3 Jahre bei der Navy einschreiben will, um "halsüberkopf" zu verschwinden...
Als Mary ihren Freundinnen von der "Flucht" ihres (vermeintlichen) Freundes berichtet, fassen die 3 einen Plan:
Wir fahren dem "Schwein" nach San Diego hinterher, und hindern ihn daran sich bei der Navy einzuschreiben, damit er Mary heiraten kann.
Also bekommen die Eltern der Mädchen erstmal einen Erpresserbrief in dem eine erfundene Entführungsgeschichte das wirkliche Vorhaben der 3 verschleiern soll.
Die Eltern alarmieren natürlich sofort die Polizei, die aber wohl noch nie wirklich mit einer Entführung in dieser "achsofriedlichen" Stadt zu tun hatte.
Die 3 Mädchen indes begeben sich mit einem geklautem Auto auf den langen Weg nach San Diego, verfolgt von der Polizei, und einem heruntergekommenen Privatdetektiv...

Also ich persönlich finde diesen Film einfach Klasse, weil das mal keine simple
"hau drauf"-Komödie ist, die versucht krampfhaft witzig zu sein. Hier gibt es keine platten Gags, dümmliche Grimassen, oder Witze unterhalb der Gürtellinie.

Im Gegenteil:
es ist eine eher ruhige, und "beschauliche" Komödie, mit teilweise recht netten Ideen, und auch etwas Action.
Derartige Komödien gibt es heutzutage leider immer seltener, da sich die meisten wohl damit begnügen, hohle Gags auf z.T. "Kindergarten"-Niveau als komisch zu empfinden...

-Sorry, aber ich mag eben eher solche "ruhigeren" Komödien, die noch dazu auch eine intelligente (!) Story vorzuweisen haben, so wie diese hier.
Wo gibt es sowas heutzutage noch ?!

Alles in Allem, würde ich mal sagen kommt dieser Film so in etwa an:
"L.A. Story", "Der Schein-Heilige" (beide mit Steve Martin), oder: "Und täglich grüßt das Murmeltier" heran; und hat vielleicht auch ein wenig von "Stand by me".

-Wobei ich Eingangs schon sagte, daß dieser Film ursprünglich für das amerikanische Fernsehen produziert wurde. Man sollte also die Erwartungshaltung zu den eben genannten Filmen, die durchweg alles Kino-Produktionen sind, ein wenig herunterschrauben.

Nichtsdestotrotz ist dieser Film einfach Klasse, weil es paßt einfach alles:
die Oldies, die Autos (und natürlich das für diese Zeit so typische, etwas heruntergekommene, Autokino), die leicht spießigen Vorstadtbewohner, die Figuren und deren Outfit, einfach das ganze "drumherum", und natürlich nicht zuletzt die wirklich nette Geschichte, die der Film erzählt.
Die Schauspieler sind (fast) durchweg hierzulande recht unbekannte Jungdarsteller. Naja, abgesehen vielleicht von dem leicht "verlotterten" Privatdetektiv (der kommt mir jedenfalls irgendwie bekannt vor); und es gibt sogar einen (seltenen) Gastauftritt von Roger Corman, nebst Gattin.

Das ist eigentlich ein Film für die ganze Familie (FSK 12), der auch ein durchaus ernstes Thema über das Erwachsenwerden anspricht.

-Wobei ich aber eher glaube, daß die Kids von heute sowas eigentlich gar nicht (mehr) unbedingt sehen wollen, wo es doch so "tolle" Superhelden wie: "Spiderman", "Hulk", "Batman" (und wie sie da alle heissen) gibt...

Fazit:
Diese DVD sollte eigentlich in keinem DVD-Regal fehlen, WENN bereits einer der o.a. Komödien darin steht.
Den Film kann man sich getrost immer, und immer wieder gerne ansehen.
Alle andern, die noch nichtmal wissen, wer "Steve Martin" ist, sollten besser die Finger davon lassen.

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