Damals, im wilden Westen: In einem verlotterten Kaff voller harter Säufer und leichter Mädels geht es drunter und drüber... bis eines Tages ein Revolverheld auftaucht und - im wahrsten Wortsinn - aufräumt. Mehr Inhalt ist nicht... und wird von Russ Meyer auch nicht wirklich in Spielfilm-Form dargeboten, sondern als freischwingender, kleiner Nackedei-Streifen, der größtenteils ohne Dialoge auskommt und nur ab und an mal einen alten Kauz mitten in die Kamera sabbeln lässt, um die Chose auf die Art notdürftig zusammenzukitten. Ein kurioses Episödchen hier, mal 'ne lustige Idee da, dazwischen zwei Typen, die sich permanent als running gag auf die Schnauze hauen, mehr ist hier wiklich nicht zu holen. Explizite Sex-Einlagen wie in einigen späteren Streifen gibt es zudem nicht, dafür dann aber halt Slapstick, laue Witzchen, viele, viele Oben-ohne-Szenen mit den üblichen Dicktitten-Trullas und einen Mann im Affen-Kostüm (ergo ein Kunstfilm!). Alles sehr harmlos und - wie der Regisseur wohl auch selbst ganz richtig erkannt hat - nicht abendfüllend. Was das Handwerk anbelangt ist Meyer hier aber doch voll auf der Höhe und beweist selbst mit so einer unbedeutenden Fingerübung, dass ihm das Filmemachen an sich durchaus gelegen hat: Da wird mittels subjektiver Kamera zu Beginn das Fehlen von Darstellern ganz eindrucksvoll kaschiert und die Montage sitzt mal wieder auf den Punkt. Und es gibt ja tatsächlich auch so einiges, was man an "Wilde Weiber im nackten Westen" mögen kann, da sind die Kostüme mal ausgesprochen farbenfroh und einige selbst hingedeichselte Kulissen, mit denen stilisierte Interieurs angedeutet werden sollen, ultra-charmant. Dennoch: Was Gehalt sowie Laufzeit anbelangt leider nur ein Quickie, der weit, weit hinter einigen von Russ Meyers bekannteren Werken der 60er Jahre rangiert.
5/10