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Regisseur Frank Henenlotter spielt gerne mit Körperteilen, was sich bereits beim siamesischen Zwilling in „Basket Case“ herauskristallisierte. Während er Teil 2 der Trilogie drehte, entstand quasi zeitgleich die vorliegende Frankenstein-Variation, die natürlich nichts für Feingeister ist.

Als seine Verlobte Elizabeth (Patty Mullen) durch einen selbstgebauten Rasenmäher ums Leben kommt, behält der Elektriker und Hobby-Chirurg Jeffrey (James Lorinz) ihren Kopf und einige andere Körperteile. Im Prostituiertenviertel am New Yorker Time Square wird er fündig, um aus Elizabeth eine neue Kreatur zu schaffen, doch jene reagiert nicht wie erhofft…

Spätestens als reihum sieben Nutten nach Einnahme präparierten Craigs explodieren, wobei die Schaufensterpuppen deutlich als solche erkennbar sind, dürften sich Trashfreunde die Hände reiben. Mit einem Budget von 2,5 Mio. Dollar waren keine großen Sprünge möglich, was irgendwo auch den Charme der skurrilen Begebenheiten ausmacht. Allerdings ist der Vorlauf ein wenig lang und zäh ausgefallen, zu viele Monologe des Tüftlers Jeffrey strecken die ohnehin schon kurze Laufzeit unnötig und es dauert eine ganze Weile, bis die Titelgebende endlich in Erscheinung tritt.

Die Begebenheiten während der Suche nach passenden Opfern gestaltet sich angemessen skurril, allein durch den Klischee-Zuhälter Zorro und die überwiegend quirligen Nutten, die selbstverständlich recht freizügig umher hühnern. Wenn sich Nerd Jeffrey hier unbeholfen auf die Suche begibt, wirkt das beinahe comichaft und figurentechnisch maßlos überzogen, was aber zum grotesken Grundton passt.

Dafür, dass der Streifen lange auf dem Index stand, gibt es splattertechnisch nicht viel zu erhaschen, denn selbst ein Bohrer im Kopf hinterlässt keine Blutspuren und auch eine Enthauptung geht unverhältnismäßig trocken über die Bühne. Richtig gut sind hingegen Konglomerate aus Körperteilen geworden, bei denen sich auch schon mal Brüste auf Beinen befinden, die mit einem Klumpatsch aus Gesichtsmasse enden. Auch einige Computereffekte in Form von Blitzen werden eingesetzt, was wiederum nicht allzu überzeugend ausfällt.

Ein paar Schmunzler sind also mitzunehmen bei der Frankenstein-Groteske, bei der sich Hauptdarsteller Lorinz mit gutem Timing, aber weniger gelungenem Mienenspiel aus der Affäre zieht. Mullen ist als Frankenhooker deutlich überzeugender, was allerdings auch ihrem auffälligem Style geschuldet ist. Mit 80 Minuten Laufzeit ein weitgehend kurzweiliger Zeitvertreib für Leute, die weniger Horror denn eine Komödie erwarten.
Knapp
7 von 10

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