kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 03.01.2014
Frank Henenlotter, vielleicht eine verkannte B-Horror- und Trash-Ikone der späten 80er und frühen 90er. Seiner wohl bekanntesten Arbeit „Basket Case“ lässt er parallel zu dessen Fortsetzung „Frankenhooker“ folgen, eine verquere Bodyhorror-Komödie über eine Frankenstein-Kreatur aus den Leichenteilen von Prostituierten. Selig gesprochen seien die Zeiten, in denen prosthetische Effekte, Masken und richtiges Filmblut noch so offensichtlich zelebriert wurden: Explodieren die Körper der Nutten auf Supercrack, so sieht das überdeutlich nach einer Neujahrsparty von Kakerlaken im Hohlkörper von Schaufensterpuppen aus – und das ist gut so. Was Henenlotter je anfasste, sah immer nach Gummi, Mechanik und Gips aus, aber gerade dadurch atmet das Phantastische in seinen Filmen.
Der Begeisterung für biologische Abnormitäten in Tradition von „Freaks“ lässt der Regisseur diesmal vor allem im absurden Finale von der Leine. Bis dahin ist ihm New York wieder ein treuer Begleiter, das erneut wie ein dreckiger Moloch in grauem Matt erstrahlt; da kann sich auch mal ein abgehalftertes Ersatzteillager im Minirock auf den Time Square verirren, einen willigen Kunden wird sie dennoch abschleppen. Und seien wir ehrlich, der hierbei zur Schau getragene Sexismus macht in diesem Kontext einen Höllenspaß, zumal die Hauptdarstellerin, ein Penthouse-Pet, eine großartige Comedy-Show aufs Parkett legt. Ihr gekeiftes „Wanna date?“ ist eigentlich ein potenzieller Oneliner für die Hall Of Fame der B-Movies.
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