Ein ultracooler Stallone, so cool daß es fast schon comichaft wirkt. Das Ganze natürlich im guten alten Miami-Vice-80er-Jahre Look, mit verspiegelter Sonnenbrille, Streichholz im Mundwinkel und tiefer Brusttonstimme, für die sich Synchronsprecher Thomas Danneberg einiges abgerungen haben muss.
Der knallharte Cop, den Stallone gibt (mit eigens für ihn angefertigten Griffschalen an der Wumme), kommt aus einer Zeit, in der man solche Filme tatsächlich noch ernst nehmen konnte. Da waren Männer noch echte Männer, Schwarzenegger machte Konkurrenz als City Hai und nachdem ein Bösling abgeknallt wurde, musste noch ein eiskalter Spruch kommen.
Einiges hat sich seitdem geändert, aber wenn man leicht wehmütig, leicht grinsend, an die guten alten Achtziger Jahre zurückdenkt, kann einem dieser Film gefallen.
Würde City Cobra, so wie er ist, heute ins Kino kommen, sehe ich mit Grausen Horden von 18jährigen, die gröhlend und lachend im Publikum sitzen wenn Stallone seinen „Verbrechen ist eine Krankheit, ich bin die Medizin“-Spruch bringt und dabei auf sämtliche Dienstvorschriften und Grundrechte pfeift (Mörder haben hier kein Anrecht mehr auf ihre Rechte bei der Verhaftung. Sie werden, zum Wohl der Allgemeinheit, gleich weggepustet).
Der Film an sich ist relativ hart, ohne größeren Tiefgang, aber recht unterhaltsam.
Nein, sowas kann heute nicht mehr funktionieren. Daher ist der Film für mich ein Relikt der Achtziger und auf der Hirn-aus-und-gucken-Schiene einer der besten von Stallone.
Es ist auch interessant, Brigitte Nielsen vor ihrer Zeit als dralle, strenge (abgehalfterte) gefärbte Blondine zu sehen. Hier hat sie allerdings (wie viele weibliche Rollen zu der Zeit) nicht viel mehr zu tun, als hübsch auszusehen und kreischend vor den Killern zu flüchten (natürlich in die starken Arme von Stallone).
Auf jedenfall ein Must-See für den Action- Stallone- oder Achtziger-Revival-Videoabend.