Review

Crime is a disease. Meet the cure.

Also wenn der Covertext meiner Import-DVD nicht menschenverachtend genug klingt, dann zähle ich mal ein paar Oneliner von Lt. Maria Cobretti auf:
"Ich verhandle nicht mit Psychopathen - ich räume sie aus dem weg."
oder "Sie haben das Recht zu schweigen." (Woraufhin er seinen mit Benzin übergossenen Gegner verbrennt.)

"Cobra" ist ein typischer 80er-Jahre-Actionfilm: Brutal, selbstjustizverherrlichend, witzig, ein durchtrainierter "Hauptcharakter" (gespielt von Sylvester Stallone), coole 80er-Mucke, machomäßig blöde Sprüche und Gespräche, eine Blondine die gerettet werden muss, ein Bösewicht, dem man schon aufs Maul hauen könnte, weil er so hässlich ist, und natürlich eine ganze Horde Gegner, die daraufhin wartet, zersiebt zu werden!

Der Film fängt mit einer Geiselnahme in einem Supermarkt an. Die Polizei will nicht das Leben der Geiseln aufs Spiel setzen, also wird ein ganz besonderer Polizeibeamter gerufen: Maria Cobretti (und nicht Marion, wie einem am Anfang des Films weißgemacht wird! Wer den Film geschaut hat, weiß was ich meine ;-) ), genannt Cobra .

Er ist der Stolz der "Zombieabteilung", er macht die Jobs, die kein anderer machen will! Er wird eigentlich nur dann geholt, wenn jemand getötet werden muss. Seine Methoden werden von der Presse missachtet, aber seine Kollegen haben meistens auch keine andere Wahl. Naja, den Cobra freuts.

Verspiegelte Pornobrille, Streichholz im Mundwinkel, hautenge Jeans, die fast platzen, schwarze Stiefel und Handschuhe, Drei-Tage-Bart und natürlich ein .45er Colt mit schönen weißen Griffschalen, auf denen eine Kobra zu sehen ist. Er fährt einen Ford Mercury mit Nitroboost und auf seinem Nummernschild steht "AWSOM 50": Das ist Lt. Maria Cobretti.

Er geht in den Supermarkt, sagt dem Geiselnehmer, dass er eine Krankheit ist (Cobra ist natürlich die Medizin!) und schießt ihm sein ganzes Magazin in die Brust. So einfach geht das.

Aber nun zur...ähm... "Story": Eine Killersekte bringt unschuldige Menschen um, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Als das Model Ingrid Knudsen (gespielt von Brigitte Nielsen) einen solchem Mord beobachtet, wird sie slebst zur Zielscheibe. Doch Cobra wäre nicht Cobra, wenn er sie nicht beschützen und die ganze Bande erledigen würde ;-) . Das ist die "Story" im Großen und Ganzen.

Schauspieler: Sylvester Stallone war davor und danach nie wieder so cool. Er kann zwar großartig schauspielern, aber in "Cobra" macht er das nicht - ist auch besser so! Er zieht mit  seinem .45er Colt und seiner MP Jati durch die Gegnerhorden und hat dabei stets unglaublich coole Oneliner auf den Lippen. Brigitte Nielsen darf wegrennen und rumkreischen, und einmal auch sexy modeln. Der Rest der Akteure passt zum Film, ist aber nicht so nennenswert. Witzig ist übrigens Cobra's nach Süßigkeiten süchtiger Partner und die Gespräche zwischen den beiden. Alle anderen "Charaktere" sind 80er-Standard (z.B. der nervige Vorgesetzte, der am Ende sein Fett wegkriegt).

Musik: Hach, ist das tolle Musik! Wer auf 80er-Mucke steht, wird sich hier unglaublich wohl fühlen. "Angel Of The City" von Robert Tepper und "Feel The Heat" Jean Beauvoir sind die wohl bekanntesten Songs aus dem Film. Zwischendurch gibt es auch mal spannungserzeugende Musik.

Atmosphäre: Der Film hat etwas, was viele andere Actionstreifen aus den tollen 80ern nicht haben: halbwegs spannende Momente. Der Film ist meist recht düster gehalten, doch es wirkt nie übertrieben. Die Mordszenen haben teilweise schon Horrorqualitäten.

Action: In "Cobra" gibt es Action bis zum Abwinken: Ob Schießereien, Verfolgungsjagden oder Schlägereien: Alles ist dabei!
Die Schießereien machen den größten Teil der Action aus - sie sind zwar selten blutig, aber sehr schick inszeniert und machen einfach Spaß. Vor allem der Showdown ist eine Klasse für sich, klingelt Cobra's Bodycount-Kasse doch ununterbrochen!
In der Filmmitte gibt es noch eine super gemachte Verfolgungsjagd, bei der einiges zu Bruch geht (auch Cobra's aufgemotzter Mercury).
Es gibt auch eine kurze Schlägerei, als die Typen bei Cobra einbrechen wollen, doch die ist eigentlich umsonst, weil Cobra sie trotzdem erschießen muss - wieso stellen sich Bösewichter nie tot??? Die finale Schlägerei ist da schon spektakulärer und länger, der Tod des Night Slashers ist auch...schön ;-) .

Fazit :  Der Film ist Pflicht für 80er-Fans. Action bis zum Abwinken und coole Oneliner. Massig Tote gibt's sowieso. Wer also auf harte, geradlinige und menschenverachtende Actioner steht, muss "Cobra" einfach sehen! Aber auf keinen Fall die deutsche DVD von Warner holen, die ist geschnitten. Besorgt euch lieber eine Import-DVD, die meisten haben auch deutschen Ton.

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