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Das deutsche U-Boot U429 wird von der amerikanischen USS Swordfish gejagt. In einem Gefecht gelingt es Kapitän Herdt der U429, das gegnerische Schiff zur Kapitulation zu zwingen. Die Amerikaner geraten in Gefangenschaft, doch dann bricht auf der U429 eine Krankheit aus und Rettung bietet nur der nächste Hafen - aber der ist amerikanisch.

Es sollte einem schon zu denken geben, wenn eine internationale Produktion mit deutschen Stars wie Til Schweiger und Thomas Kretschmann nicht mal eine Kinoauswertung bekommt, sondern schmucklos den Direct to Video Gang antreten muß. Ein Riesenwurf ist U-Boat sicher nicht geworden, aber für passable Unterhaltung langt es auf alle Fälle.
Erstmal gibts ein wenig Geschichtsunterricht über die Geschichte des deutschen Unterseebootkrieges. Kurz zusammengefaßt 1942 Daumen rauf, 1943 Daumen runter für das Kriegsglück der Flotte. Wie es hier das Drehbuch so will, gelangt ein Teil einer amerikanischen Besatzung an Bord der deutschen U 429 (was zwar ein 1 a Todesurteil vor dem Kriegsgericht darstellt, aber sonst hätten wir ja keinen Film) und bringen als Gastgeschenk schnell ansteckende Meningitis an Bord, was in kürzester Zeit einen Großteil der Mannschaft hinrafft.
Erschwerend kommt hinzu, das das Versorgungsboot ausbleibt und die beiden Crews notgedrungen zusammenarbeiten müssen, um überhaupt noch einen Hafen zu erreichen. So hat deutsche Boot nicht nur US Zerstörer auf den Fersen, sondern auch die eigenen Landsleute verfolgen den vermeintlichen Überläufer, ganz zu schweigen das sich die unterschiedlichen Mannschaften auch nicht gerade bestens vertragen.
Die Story wirkt zwar ziemlich konstruiert, hat aber einen gewissen Reiz. Im Grunde geht es eigentlich weniger um einen U-Boot Kriegsfilm a la Wolfgang Petersen, sondern um sowas wie Völkerverständigung, wenn zwei Kriegsparteien gezwungen werden, die Differenzen zumindest temporär auszusetzen, um das Überleben aller zu sichern. Sprachprobleme scheint es auch keine zu geben, zumindest in der deutschen Fassung. Man rauft sich also zusammen, darf eine kleine Rebellion deutscher Offiziere niederschlagen (die dann auch netterweise Til Schweiger aus der Handlung nimmt) und fröhlich gen amerikanischer Kriegsgefangenschaft dümpeln. Das ist jetzt alles nix dolles oder besonderes, kann aber 90 Minuten eingermaßen für Kurzweil sorgen, man darf nur kein neues das Boot erwarten.
5,5/10

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