Immortal (2004)

New York in der Zukunft, Menschen, Mutanten, selbst Außerirdische. Alte Gottheiten. Zeichentrick vermischt mit realen Schauspielern. Klingt gut, ist allerdings teilweise sehr mies inszeniert.

Horus, seines Zeichens ägyptischer Gott, wurde zum Tode verurteilt. Vorher werden ihm noch 7 Tage auf der Erde gewährt, und er hat nichts besseres zu tun, als sich einen Wirtskörper zu suchen und eine ganz bestimmte Frau zu suchen, die ihm Nachwuchs gebären kann. Das ist die Ausgangssituation, die auch ziemlich interessant ist. Leider ranken sich darum noch mindestens 4 Subplots, die das ganze leicht unübersichtlich machen. Hier ein Polizist mit einer offenen Rechnung, da eine Professorin, die für den Widerstand arbeitet, hier komische rote Kopfgeldjäger, da ein übermächtiger Konzern, usw. Wirkt teils einfach überfrachtet.

Der Film ist komplett in Zeichentrick gehalten, nur einige reale Schauspieler wurden von der Bluebox reinkopiert. Leider wird hier teilweise bestenfalls Videospiel-Niveau erreicht, die Götter selbst sehen wirklich sehr schlecht aus. Die Stadt wiederum ist schön designed worden, die Einwohner dagegen (z.B. Inspektor Froebe) sehen wieder ziemlich mies aus. Das kann z.B. ein George Lucas wesentlich besser.

Die Geschichte hat, wie gesagt, gute Ansätze, aber reitet sich mit der Zeit tot. Die zahlreichen Nebenplots sorgen für einen Overkill an Eindrücken, denen man aufgrund fehlender Erklärungen nicht lange folgen kann. Parallelwelten, ein komischer gesichtsloser Fremder, die Liste ist endlos. Wenigstens etwas hätte man dazu sagen können, so ist das ganze einfach zu krude, die präsentierte Welt ist zu verschlossen für den Zuschauer.

Hätte man das ganze als reinen Trickfilm dargeboten, wäre vielleicht was draus geworden, so ist der Mix wirklich nicht gelungen. Andererseits wäre ein kompletter Trickfilm auf dem gebotenen Niveau wohl auch geflopt. Der Ansatz ist gut, allerdings wird dem Zuschauer keine Möglichkeit geboten, in die Welt einzutauchen.

Zusätzlich findet mit den Figuren keine Identifikation statt. Mit den Trickfiguren sowieso nicht, und die realen Schauspieler bleiben alle blass. Nicopol ist als einziger wenigstens etwas „menschlich“, die anderen sehen schon zu seltsam aus, um überhaupt als Mensch durchzugehen. Leider ist Nicopol aber schwach besetzt, Kretschmann kann anscheinend nicht viel mehr als halbwegs gut aussehen.

Insgesamt ein schwacher Film, weder Story noch Ausführung können überzeugen.