New York 1997. Ganz Manhattan ist ein Hochsicherheitsgefängnis, aus dem der Ausbruch unmöglich ist. Beherrscht wird der Riesenknast von dem „Duke“, einem einflußreichen Gangsterboss, der die dahinvegetierenden Gefangenen mit brutaler Gewalt führt. In diese Hölle wird der hochdekorierte Kämpfer einer Spezialeinheit, „Snake“ Plissken, geschickt, um den Präsidenten der USA, dessen Flugzeug durch einen Terroranschlag über Manhattan abstürzte, zu retten. Für diese Aufgabe hat „Snake“ Plissken nur 22 Stunden Zeit, denn dann bricht der vierte Weltkrieg aus…
John Carpenter ist es trotz des Millionen-Dollar-Budgets gelungen, künstlerisch an seine ersten Filme anzuknüpfen und „Die Klapperschlange“ so hingerotzt aussehen zu lassen, wie ein stereotypes B-Movie. Die Charaktere sind ziemlich eindimensional angelegt, werden aber durch die erstklassige Besetzung mit bewegtem Leben erfüllt. Die Geschichte selbst ist grimmig und pessimistisch und wird im zynischen Schluß sogar zur vorapokalyptischen Warnung schlechthin. Mit „Die Klapperschlange“ ist auch der Archetyp eines neuen Actionfilms geboren worden, der in der Folgezeit viele (zumeist italienische) Nachfolgestreifen nach sich zog. Der kühle Bildstil Carpenters, seine enervierende Synthesizer-Musik und die stakkatohafte Gewalt der Handlung sind die herausragendsten Merkmale in einem Science-Fiction-Thriller, der mehr über die Gegenwart aussagt als so mancher andere, ernst gemeinte Film. Letterbox (1,62:1). Mit Kurt Russell, Lee Van Cleef, Ernest Borgnine, Donald Pleasence, Isaac Hayes, Harry Dean Stanton, Adrienne Barbeau u.a.
Anmerkung aus 2016:
Es gibt nur wenige Filme, die auch nach Jahren kaum gealtert zu sein scheinen und immer und immer wieder für gute Unterhaltung sorgen. John Carpenters "Die Klapperschlange" gehört klar dazu. Auch wenn Tempo und Effekte nicht mehr heutigen Standards entsprechen, so war doch der Science-Fiction- bzw. Endzeit-Actioner aus 1981 lange, lange Zeit eine Landmarke im Genre, der erstaunlicherweise auch heute noch jene damals oft noch im Kinosessel empfundene Intensität und Virtuosität in punkto Erzählweise, Coolness und Spannung versprüht und somit weiterhin den Status als Kultfilm für sich beanspruchen darf. Umso schöner ist es, dass "Die Klapperschlange" nunmehr endlich auch in einer guten HD-Fassung erschienen ist, die nicht nur mit dem aufgebohrten, aber sehr passenden 5.1-Ton der letzten DVD-Auflage punktet sondern ebenso mit einem superben Bild (2,35:1), das bei den Schwarzwerten nicht schwächelt - was natürlich bei einem fast nur in Dunkelheit und Nacht spielenden Film umso wichtiger ist.
© Selbstverlag Frank Trebbin