Die Klapperschlange (1981)

Carpenter wie man ihn kennt und liebt.

Die AirForce One stürzt über dem zum Gefängnis umfunktionierten New York ab und der Präsident wird entführt. Da die Entführer drohen, selbigen zu töten, wenn sich Polizeihubschrauber oder sonstiges Gefährt oder Batallion nähert, wendet sich die örtliche Einsatzleitung im Angesicht dieser präkeren Sachlage an Snake Plissken, der den Präsidenten da rausholen soll. Und um nicht auf dumme Gedanken zu kommen, werden ihm 2 Kapseln implantiert, die nach Ablauf einer Frist ein tödliches Ergebnis bewirken. Somit hat Snake gar keine andere Wahl und steht enorm unter Zeitdruck ...

Hier hat Carpenter damals eine extrem düstere Vision eines fiktiven Amerikas entwickelt, welches zu einem Kontrollstaat durch die Polizei mutiert ist.
Ironischerweise scheint der einzige Platz, an dem man sich frei bewegen kann, eben jene Gefängisinsel zu sein.
Carpenter war noch nie um ein gutes Stück Gesellschaftskritik verlegen.

Altbewährte Zutaten haben auch diesem Film einen enormen Kultstatus verliehen.
Carpenters typische Erzählweise, seine Charaktere, das Drehbuch, die Geschichte, der Score, alles vom feinsten. Absolut stimmig. Das ganze Szenario wirkt mehr als bedrückend auf den Zuseher.

Ein weiteres Carpenter Indiz. Er arbeitet fast immer mit den gleichen Schauspielern. So auch hier. Es gibt viele bekannte Gesichter zu sehen. Kurt Russell, Donald Pleasence, Tom Atkins, Charles Cyphers, Adrienne Barbeau. Alle haben bereits in einem Werk von Carpenter mitgewirkt, oder werden es, aus Sicht dieses Films noch irgendwann tun und jeder passt perfekt in seine Rolle.
Das ganze wird noch aufgelockert mit so namhaften Leuten wie Isaac Hayes, Harry Dean Santon und Lee van Cleef (ein kleiner Wink auf das von Carpenter so geliebte Westerngenre). Auch könnte der ganze Film vom Plot her problemlos als Westerfilm durchgehen.

Zum Film selbst bleibt nich viel zu sagen. Wer Carpenter kennt, weiß, was ihn erwartet. Eine wunderbar erzählte Gesichte, voller Action und Spannung und gewohnt cool agierende Helden und Schurken die meistens genau das verkörpern, was sich jeder wünscht zu sein. Frei von Grenzen und Gesetzen. Frei von dem Zwang, sich um andere zu kümmern. Frei von allen Regeln um das tun zu können, was man will.

Ein weiterer filmischer Meilenstein von einem der wohl besten Regisseure, die das letzte Jahrhundert hervorgebracht hat.

9/10