Lustige und schwarzhumorige Komödie um eine „lebendige“ Leiche
Manchmal erinnert man sich angesichts eines DVD-Regals in einem Supermarkt an Filme, die einem in jungen Jahren gut gefallen haben. Der Preis dieser seltenen Kostbarkeiten ist dann meist niedrig, also wird zugegriffen. Das kann natürlich ab und an ins Auge gehen, führt aber in einigen Fällen zu einem Aha-Erlebnis. Man wundert sich, daß der Film auch nach vielen Jahren noch ein guter ist, und die Erinnerung hat einen nicht getrogen. Andersherum geht es natürlich auch, siehe beispielsweise „Basic Instinct“. Solcher Mißgriff wird dann über diverse Online-Portale rasch wieder veräußert, aber „Bernie“ bleibt im eigenen Regal, denn der Film hat manche wirklich sehr lustige Momente, auch wenn der Namensgeber schon nach kurzer Zeit tot ist.
Larry und Richard arbeiten beide bei der gleichen Versicherung. Durch intensive Fleißarbeit kommen sie einem Betrugsfall auf die Spur und melden das sogleich dem Geschäftsführer namens Bernie Lomax. Dieser lädt die beiden Jungs zur Belohnung in sein Haus auf einer netten Insel ein, hat aber Böses im Sinn, ist er doch mittels Mafiakontakten in den Betrugsfall verwickelt. Er möchte die Jungs aus dem Weg räumen lassen, die Mafia aber fackelt nicht lange und tötet Bernie...mittels Gift. Als die Jungs im Haus des Chefs ankommen, stellt sich die Situation für sie schwierig dar, geht es doch nun einzig darum, den toten Bernie als lebendig auszugeben. Das ist so schwer nicht angesichts der restlichen überdrehten Nobelinselbewohner. Einige kritische Momente gilt es zu überstehen, doch schließlich können sich die beiden mit einiger Findigkeit auch des mittlerweile auf sie angesetzten Killers entledigen. Überdies bekommt Richard auch noch seine Traumfrau, die in einer Nebenhandlung den Film auf die nötige Länge streckt.
Doch der eigentliche Star des Films ist zweifellos Bernie, wunderbar gespielt von Terry Kiser. Was der mit gleichmütigem Gesichtsausdruck als Leiche über sich ergehen lassen muß, sucht seinesgleichen. Die Situationen sind nie so überdreht, daß sie surreal wirken, doch wenn Bernie im Golfcart über die Insel gefahren wird, mittels eines Strickes an der Hand den Bewohnern winkt, die wiederum nicht die leiseste Ahnung haben, dann ist das makaber und unglaublich lustig zugleich. Man lacht, auch wenn die Liebesgeschichte sehr aufgesetzt wirkt, da hätte man lieber noch ein paar Mafiosi mehr gesehen, denn auch der Killer stellt sich sehr dämlich an. Die Situationskomik funktioniert aber nur aufgrund der realen Oberflächlichkeit der Amerikaner, die man aus eigener Erfahrung kennt. Somit ist der Film auch eine leise Kritik am Verhalten der Mitmenschen, aber wirklich nur sehr leise...witzig bis zum Schluß, 7/10.