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spielt im Jahr 2008, als plötzlich alles auf einmal kommt. Der Präsident der Vereinigten Staaten und seine Mitarbeiter sitzen wegen eines Schneesturms in den Bergen von Colorado fest. In einer Bar in der sie Zuflucht gefunden haben, kommt die Meldung, daß der Irak die westliche Welt mit B- und C-Waffen bedroht.

Deterrence ist eigentlich ein ganz nett gemachter Politthriller, der allerdings speziell gegen Ende einen arg faden Beigeschmack bekommt. Hier wird zunächst mal die große Weltpolitik nicht im Oval Office gemacht, sondern in einem Diner im verschlafenen Nest Aztec, Colorado. Hier sitzt der frisch gewählte Präsident mit seinem Stab während eines Blizzards fest. Zunächst wird noch der Wahlsieg gespreichert, aber keine 30 Sekunden später verkündet der Nachrichtensender den Einmarsch Saddams Sohns in Kuwait. Dazu kriselt es noch zwischen Nord- und Südkorea und auch China und Japan werden keine besten Freunde mehr. Es gibt also genug zu tun.
Angelegt ist das ganze als Kammerspiel und würde auch locker als Bühnenstückfunktionieren. Wir haben exakt eine Location, die auch nicht mehr verlassen wird. Das ist natürlich sehr budgetschonend, keine teuren Sets oder Kulissen, nur das innere eines typischen Diners, nicht mal vom mächtigen Blizzard sehen wir eine einzige Schneeflocke.
Die Grundsituation ist aber soweit gelungen. Über den Nachrichtensender werden die aktuellen Entwicklungen oder Ansprachen des Präsis gesendet. Über wenige sichere Leitungen ist man mit dem Militär und dem Kabinett in Verbindung, um so die militärisch brisante Situation aufzudröseln. Etwas schwach fand ich allerdings das Präsi Emerson schon in den ersten Situationen mit der Atombombe droht, woraufhin ebenfalls diverse Mittelstreckenraketen scharfmachen und auf die USA und deren Verbündete ausrichtet. Die Welt scheint auf eine nukleare Katastrophe zuzusteuern (USA hat angeblich zu wenige Soldaten am Golf, aber so eine kleine Invasion könnte man ja auch später regeln, die Reaktion mit der Big Bomb zu wedeln fand ich jedenfalls überzogen).
Übel wirds auch wenn der Pathos und Patriotismus zuschlägt. Franzosen sind miese Waffenschieber, Araber per se Terroristen, befreundete Staaten wie Israel oder die Türkei würden locker geopfert werden, solange die USA in Sicherheit bleibt, man kann es fast schon nicht mehr hören.Am Ende traut sich Deterrence sogar fiktiv Bagdad zu atomisieren, Millionen Tote, der gesamte nahe Osten ist verstrahlt und Al-Kaida und Konsorten  werden mit Sicherheit explodierende Mitgliederzahlen verzeichnen, hattu fein gemacht Mr. Emerson, da hilft auch der anschließende Rücktritt nicht mehr.
Trotz des gelegentlichen Hurra Patriotismus vergeht die Zeit davor aber recht unterhaltsam. So ganz weit weg von möglicher Realität scheint man hier gar nicht zu sein. Wer sich für Weltpolitik und möglichen Kriegsszenarios interessiert kann hier ruhig mal einschalten. Für einen low Budget Thriller jedenfalls sehenswert, auch wenn man viele bittere Pathos Pillen schlucken muß.
5/10 

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