Deterrence - Die Welt in Atem
Amerika 2008. Wegen eines Schneesturms werden der amerikanische Präsident und sein Stab in einem Restaurant festgehalten, das, als der Sohn Saddam Husseins (!) Kuweit überfällt, zu einer Kommandozentrale umfunktioniert wird.
Ein offenbar als intelligentes Kammerspiel geplanter Polit-Thriller, der ein mangelhaftes bis ungenügendes Drehbuch und seine Minibudgetierung nur sehr schwer verschleiern kann. Die als Nebenrollen-Schauspieler bekannten Herren Pollak und Hutton werden geradezu verheizt. Ihr - ohnehin kaum sichtbares - Engagement in diesem Film ist nur mit sehr schweren finanziellen oder psychischen Problemen zu erklären. Der Film strotzt vor unverhohlenem, blindem Nationalismus und Rassismus, der mithilfe eines noch viel rassistischeren Hinterwäldlers, als Status Quo verkauft werden soll. Am Schlimmsten sind die klischeebeladenen und pathetischen Gespräche des Präsidenten mit den "einfachen" Menschen im Lokal, als sich das Oberhaupt der Amerikaner ethische Tips zu einem Atomschlag verschaffen will. Der einzig normale Mensch, ist ein Koch, der schließlich zur Schrotflinte greift und den Offizier mit den Zugangscodes zu den Atombomben erschießt. Er wird unfassbarerweise aber noch als böser, nicht hinter dem Präsidenten stehender Amok-Läufer dämonisiert und natürlich erschossen. Dem Ganzen die Krone aufsetzend, ist übrigens das Ende, als die Millionen-Metropole Bagdad mit einer 10-Megatonnen-Bombe ausgelöscht wird. Und zwar mit der lapidaren Begründung, dass die Iraker sowieso nicht (nuklear) hätten zurückschlagen können. Der darauffolgende Rücktritt des Präsidenten wird dann als heroischer Akt hochstilisiert.
Mir ist während des Films mehrere Male wirklich die Spucke weggeblieben. Möglicherweise habe ich auch einfach die finsterste Satire aller Zeiten nicht verstanden. Wenn so etwas jedenfalls tatsächlich als Happy-End wahrgenommen wird oder werden soll, dann "Gute Nacht".
Ich habe selten einen so schlechten Film gesehen. Unterirdisch.
1 von 10 Punkten