Auch Jeff Wincott ging in die Dienste der PM Schmiede über und nach dem schwächeren " New Killing Machine " ist hier wieder ein deutlicher Aufschwung zu erkennen. Joseph Merhi übernahm den Part der Regie und man kann " Last Man Standing " durchaus als Eines seiner besten Werke darstellen. Das Drehbuch wurde auch von Merhi persönlich verfasst und geht doch etwas kreativer zu Felde als die üblichen Knüppelorgien wie zum Beispiel " Hologram Man ", oder auch die beiden " Cyber Tracker " Filme. Hauptdarsteller Wincott war von Anfang bis Mitte der 90er in seiner Blütezeit und stach so manchen B-Kontrahenten wie Cynthia Rothrock oder Richard Norton locker aus.
Kurt Bellmore (Jeff Wincott) ist Detectiv in Los Angeles und zusammen mit seinem Partner ist er hinter dem Gangster Snake Underwood (Jonathan Fuller) her. Die Beiden bringen Snake nach einem waghalsigen Einsatz hinter Gitter, doch durch den korrupten Seagrove (Steve Eastin) kommt er wieder frei. Kurt kommt bald hinter die korrupten Kollegen, doch das kommt ihm teuer zu stehen. Erst wird sein Partner bei einem Einsatz erschossen, Kurt selbst wird zur Fahndung ausgeschrieben. Mit seiner Frau Anabella (Jillian McWirther) muss er fliehen. Aber Kurt ist fest entschlossen seine falschen Kollegen hinter Schloss und Riegel zu bringen. Dadurch muss er seine Deckung aufgeben und Cops sowie Gangster sind ihm schon auf den Fersen.
Die Story ist weder originell, noch sonderlich wendungsreich, aber deutlich besser, als in den üblichen PM Actionern. Es geht hauptsächlich um die Kooperation zwischen dem Gangster Snake Underwood und den korrupten Polizisten. Zwischen den Beiden laufen natürlich einige Geschäfte, doch später kommt es auch zum Krieg der beiden Parteien. Kurt bemerkt die krummen Geschäfte der Polizei eher nur zufällig, da nach einem Einsatz ein großer Batzen Geld fehlt und weil Snake so schnell wieder aus dem Knast entlassen wird. Auch die Nebengeschichte mit seinem Partner stellt sich als sehr interessant heraus. Er wusste schon lange über die krummen Geschäfte Bescheid und rät auch Kurt sich da raus zu halten. Doch nach der Ermordung seines Partners ist Kurt gerade erst richtig darauf erpicht, die Übeltäter zu stellen. Leider bringt er dadurch sich und seine Frau Anabella in Gefahr.
Zwar gibt es mal wieder die sporatische Erotikszene zu sehen, aber immerhin ist Kurt mit Anabella schon liiert, so fällt die typische Kennenlernphase hier flach. Man zankt sich nicht, sondern hält zusammen, außerdem ist die Frau mal kein Nervenbündel, welches der Held zu tragen hat.
Die darstellerischen Leistungen können den Durschnitt übertreffen. Jeff Wincott erbringt eine überraschend gute Leistung. Keine seiner Szenen wirkt lächerlich, Mimik und Gestik sind für ihn keine Fremdwörter. Jillian McWirther könnten zumindest Actionfans noch aus zwei Bloodfistfilmen kennen, sie agierte dort neben Don Wilson, auch in " The Dentist 2 " hatt sie eine Hauptrolle. Genauso Jonathan Fuller und Steve Eastin, Beide waren auch schon oft in Nebenrollen zu sehen.
Merhi verleiht dem Plot ein ordentliches Tempo und kann Längen ganz vermeiden. Trotzdem könnte für meinen Geschmack etwas mehr Action vorhanden sein. Es mangelt auch wieder an den Fights. Wincott hat massenhaft Martial Arts Erfahrung und ist selbst Schwarzgurtträger, warum lässt man ihn nicht mehr in Nahkämpfe geraten. Dafür sind die vorhandenen Fights sehr sauber choreographiert. Die Gegner werden ordentlich vermöbelt, einige spektakuläre Moves inbegriffen. Die Shootouts fallen auch nur positiv auf. Der Bodycount hält sich zwar in Grenzen, aber blutige Treffer, oft auch in Zeitlupe, sind genügend vorhanden. In einem PM Film dürfen auch die Verfolgungsjagden nicht fehlen. Hier gibt es gleich drei davon, natürlich mit großen Explosionen und wirklich gelungenen Stunts von Spiro Rozatos. Nur das Finale hätte ruhig ausufernder sein können. Normalerweise sollte man hier einen Höhepunt erwarten können, doch gegen die restlichen Actionszenen, fällt dies sogar gemächlicher aus.
Hochwertiger PM Actioner mit kleinen Schönheitsfehlern. Überraschend gute Darsteller, explosive Action, solide Story. Für den großen Wurf fehlt der richtige Schmackes.
6,5 von 10 Punkten.