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Im Jahr 2030 ist die Erde mal wieder augrund der zerstörten Ozonschicht am dahinvegetieren und die allmächtige Gesellschaft UNICOM hält sämtliche Fäden in der Hand. Der kleine Angestellte Tyson wird damit beauftragt, eine Ladung Kühlmittel zu einer mitten in der Wüste gelegenen TV-Sender-Station zu liefern, der eigentlich unter der Leitung des besagten Unternehmens steht. Lathan Hooks, der Inhaber der Station, hat sich in letzter Zeit allerdings ziemlich unbeliebt gemacht, weil er öffentlich gegen die unsauberen Machenschaften des Konzerns wettert und seine Tiraden ungeniert über den Äther verbreitet. Aufgrund eines heraufziehenden Wirbelsturms entschließt sich Tyson, für einige Tage in dem verfallenen Bunker auszuharren... nicht zuletzt auch wegen Hooks' niedlicher Teenager-Enkelin Arren, die ihm schöne Augen macht. Was er nicht ahnen kann: UNICOM hat bereits heimlich einen Killer-Androiden eingeschleust, der den Laden von innen heraus ausheben soll. So kommt es dann auch bald schon zu den ersten Todesfällen im Sender, denn einer der Anwesenden ist nicht das, was er zu sein vorgibt. Als die letzten Überlebenden schließlich doch noch den Androiden enttarnen können, reaktivieren sie den schrottreifen, gigantischen Kampf-Roboter, der vor der Station vor sich hinrostet und hetzten ihn dem "Terminator"-Verschnitt auf den Hals... Angeblich hat Charles Band den vorliegenden Streifen dem Hörensagen nach ja nur deshalb runtergekurbelt, weil er noch ein wenig nicht verwendetes Material mit dem per Stop-Motion-Verfahren animierten Battle-Mech aus Stuart Gordons "Robot Jox" zur Verfügung hatte, welche wohl zu schade gewesen wäre, um es einfach wegzuschmeißen. Nun ja, es sind ja schon Filme aus nichtigeren Gründen gedreht worden... und wenn man sich mal die Entstehungs-Geschichten hinter den Roger Corman-Produktionen "Kleiner Laden voller Schrecken" und "Bewegliche Ziele" vor Augen führt, dann hat sogar so mancher waschechte Klassiker nur deshalb das Licht der Kinowelt erblickt, weil irgendein Sparfuchs halt jeden Cent dreimal umgedreht hat. Okay, auf einem Level mit den genannten Streifen ist der hierzulande irrführend betitelte "Kampf der Roboter" (obwohl der Original-Titel "Crash and Burn" auch nicht sehr viel sinnvoller ist) nun wirklich nicht, aber dennoch handelt es sich bei ihm doch wider Erwarten um eines der besseren Filmchen, die da unter dem Full Moon-Banner entstanden sind... und das, obwohl Charles Band hier höchstpersönlich inszeniert hat und der ja mal eigentlich kein berauschend guter Regisseur ist, wie man zuvor schon an schwachen Schnellschüssen wie "Parasite" und "Trancers" feststellen konnte. Nun ja, beim "Kampf der Roboter" waren ihm die B-Movie-Götter zur Abwechslung offenbar mal gewogen, denn die Chose ist als inhaltlich ungewöhnliche Mischung aus Post-Apokalypse- und Slasherfilm-Motiven doch mal 'ne nette Abwechslung zum Gros des üblichen Genre-Outputs und macht doch recht viel Spaß, zumal das Ganze stellenweise auch hübsch brutal aufgemotzt ist und sogar mit zwei, drei recht graphischen Splatter-Momenten überrascht. Neben den halt wie immer beeindruckenden Stop-Motion-Animationen von David Allen wird "Kampf der Roboter" F/X-technisch von Greg Cannom übrigens hervorragend betreut, so dass man sich da zum Schluss hin durchaus an den superben Make-Up-Effekten (unter anderem eine dekorativ demolierte Cyborg-Visage) erfreuen kann. Drehbuchautor J.S. Cardone bedient sich derweil mehr als nur offensichtlich bei einigen bekannteren Vorbildern und lässt neben den zu erwartenden Anklängen an James Camerons "Terminator" auch die Paranoia-Stimmung von John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" (inklusive Blut-Test-Szene) mit ins Skript einfließen. Stilistisch ist das alles dabei mit Cardones eigenem, ebenfalls ganz nettem "Shadowzone" vergleichbar, der ja auch schon von vorne bis hinten von woanders abgeschaut war, diesen Umstand mit schmodderigen Effekten und seiner flotten Erzählweise aber immerhin gut genug verschleiern konnte, so dass der anhaftende Rip-Off-Charakter nicht allzu störend ins Gewicht gefallen ist. Was die frühen Full Moon-Streifen anbelangt, könnte man es also beileibe schlechter treffen... und hey, alleine schon, weil Bands geliebte Killer-Puppen dieses Mal in der Kiste bleiben, ist bei "Kampf der Roboter" immer noch ein Blick drin!

6/10

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