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Mit erotischem Vampirhorror kannte sich ja ein gewisser Herr Jean Rollin bestens aus. Hier wird das Ganze nach England verlegt, wo zwei lesbische Blutsaugerinnen diversen Männern in einem einsamen Landhaus übel mitspielen...

Allgemein wird "Vampyres" vielseits sehr hochgelobt, was ich jedoch in keinster Weise nachvollziehen kann. Regisseur José Ramón Larraz hat einen so langweiligen wie ereignislosen Erotikgrusler abgeliefert - in einer Zeit, in der das im Genre sehr beliebte Lesbenthema noch die Gemüter erregte. Wer es heute prickelnd findet, wenn zwei mäßig aussehende Damen Blut von nackten Körpern lecken, der kann auch bei "Vampyres" mal zuschalten.

Ansonsten ist der Streifen ein typisches Überbleibsel aus einer Epoche, in der das Stöhnen aus den Lautsprecherboxen noch besondern nach Mono klang. Jeder gelungene Rollin oder auch Jess Franco bietet mehr Klasse und Suspense als dieser Edellangweiler. Gedrehte wurde wohl tatsächlich an einem Set der Hammer Studios, wobei die obligatorische alte Geisterhütte mal wieder als Kulisse herhalten durfte. Zwar sieht auch "Vampyres" in gewissen Momenten sehr schön nach Euro-Pulp aus, doch das tun andere wie bessere Werke ebenso.

Und wie gesagt: Der eine oder andere mag ja diverse Finessen in der Kamera-Arbeit entdecken oder der öden Story ein unterschwellig-intelligentes Potential zuschreiben. Für mich ist der Film lediglich eine Enttäuschung und letztenendlich genauso überbewertet wie beispielsweise "Blut an den Lippen". Kaum Horror, ein bisschen Lesbensex und der Kannibalen-Aspekt als bloße Randerscheinung. 70s-Kitsch trifft auf Langeweile.

Deshalb nur 3 von 10 Punkten.

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