Sean Connery is back - als James Bond in Diamantenfieber. Mangels brauchbaren Alternativen (Roger Moore konnte noch nicht, George Lazenby - naja) reaktivierte man den alternden 007-Star und "besten Bond-Darsteller aller Zeiten" und so darf uns' aller James wieder mal die Bösewichte jagen.
Heute: im ewigen Kampf gegen Blofeld. Schon vor dem Vorspann killt er den unsäglichen Gangsterboß im heißen Moorbad. Doch halt, so früh schon? Da müsste der Film ja sogleich zu Ende sein bevor er erst richtig losging. Der 007-Fan weiß: hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Hamilton ist ja nicht Tarantino und arbeitet demzufolge auch mit keinen Zeitsprüngen.
Als Haupthandlung haben wir es diesmal mit Diamantenschmugglern zu tun. 007 wird als Peter Franks eingeschleust um hier dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Schon hier beginnt eine etwas an den Haaren herbeigezogene Story, die leider sehr bondunlike verläuft. Normalerweise haben wir es mit dem drohenden Weltuntergang durch die Herrschsucht irgendwelcher Größenwahnsinniger zu tun. Hier enttäuscht schon das Thema an sich. So geht es auch weiter: Der Zusammenhang mit Blofeld ist an den Haaren herbeigezogen, und außerdem wird dieser Charakter nahezu ins Lächerliche gezogen und verliert von seiner ursprünglichen latenten Gefährdungsausstrahlung. Kann aber auch an dem Darsteller Charles Grey liegen, der einfach unpassend wirkt. Die Story an sich dümpelt leider teilweise recht konfus vor sich hin, das Ende ist enttäuschend.
Zwei Highlights allerdings präsentiert uns Diamantenfieber: Joseph Fürst als Dr. Metz darf herrlich sächseln ("nü aba räus hier"), die Killerschwuchteln Mr. Kidd und Mr. Wint (Bruce Glover und Putter Smith) in parfümierter Kitschdarstellung bringt uns trotz bedrohlicher Situationen zum Lachen - beides Wegweiser für zukünftige Filme mit Roger Moore, bei denen die komödiantische Seite mehr Beachtung finden wird.
Alles in allem ein durchschnittlicher Bond, der für wahre Fans zu den schlechteren der Reihe gehört. Trotzdem ein guter Film der für Kurzweil sorgt.
(7/10)