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James Bond 007 - Diamantenfieber (Diamonds Are Forever)

Um Connery für Diamantenfieber zur Rückkehr zu bewegen, bot man ihm eine Rekordgage in Höhe von 1,25 Millionen Dollar an, neben einer 12,5 % Beteilung am Einspiel und noch dazu würde man ihm 2 Filme seiner Wahl finanzieren, bei denen er als Schauspieler oder Regisseur fungieren könne. Nach weiteren Verhandlungen konnte man ihn also erneut Verpflichten und löste somit George Lazenby ab, welcher angeblich nicht mehr wollte oder aber von Broccoli & Saltzman 'fallen' gelassen wurde.

Nach dem Mord an seiner Frau ist Bond auf Rache aus und kennt keine Grenzen bei seiner Suche nach Ernst Stavro Blofeld. Er wird auf einen Diamantenschmuggel-Ring angesetzt, dessen Spur er bis nach Las Vegas verfolgt. Dort könnte er womöglich nur den Fall lösen, sondern seinen Erzfeind ein für alle Mal beseitigen.

Sean Connery kehrt also zurück und spielt ein letztes Mal den Agenten 007 mit der Lizenz zum töten und macht dabei eine recht gute Figur, auch wenn er körperlich nicht ganz so gut in Form war wie noch zu Feuerball oder Man lebt nur zweimal-Zeiten. Ungeachtet dessen hat er wieder eine enorme Präsenz als Bond und wirkt immer wie der Herr der Lage, nie um einen Spruch zu schade. Selbst in seinem schwächsten Film, weiß er noch vollends zu überzeugen. Gray als Blofeld macht ebenfalls einen guten Eindruck, ohne aber an die Verkörperung von Savalas aus dem Vorgängerfilm heranzureichen. Leider gibt es auch eine Szene in der die Figur absolut lächerlich und peinlich dargestellt wird, was mir überhaupt nicht gefiel. So finde ich, hat man nicht mit Bonds Nemesis umzugehen. Jill St. John und Lana Wood funktionieren als Bondgirls und machen einen schönen Eindruck, was die Optik angeht. Erstere hat im Film aber deutlich mehr Präsenz, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck, was die Rolle angeht. Vorgänger-Girls wie Diana Rigg, Claudine Auger oder Honor Blackman waren deutlich interessanter, was die Charaktere und deren Darstellung angeht.

Der Film selber besticht nicht wie der Vorgänger durch wunderschöne Locations, hat aber mit Las Vegas eine interessante Kulisse zu bieten. Die Verfolgungsjagten durch die Straßen sind sehr gut gefilmt und gedreht, wissen zu unterhalten. Die Sets sind wie immer überzeugend wobei es doch schade ist, das der Film keinen exotischen Touch hat oder etwas augenöffnendes bietet wie die Schweiz im Vorgänger. Dennoch hat man hier aus den Locations das beste rausgeholt, sie wirken auch im Rahmen der Handlung absolut passend. Die Handlung selbst ist etwas unspektakulär erzählt und dümpelt teilweise etwas vor sich hin. Es fehlt ein wenig die Spannung oder gar Klasse der Vorgängerfilme. Die Gadgets sind ganz nett, der Soundtrack + Titelsong ganz gut aber alles hat gefühlt nicht das Niveau der bisherigen Bondfilme. Oftmals wirkt der Film unfreiwillig komisch, was vor allem auch am Killerduo Mr. Wint & Mr. Kidd liegt. Das schwule Killerpärchen ist zwar recht amüsant aber irgendwie vollkommen deplatziert und raubt dem Film etwas die Ernsthaftigkeit. Ich weiß nicht wieso, stimmig und passend wirkte dies alles jedenfalls nicht. Umso besser war dafür das Finale inklusive der coolen Sprüche.

Diamantenfieber hat einige nette Einfälle aber oft wirkt es so, als hätte man sämtliche Elemente und Szenen schon einmal in besser und hochwertiger gesehen. Der Film plätschert oft etwas uninspiriert vor sich hin, wirkt zu oft unfreiwillig komisch und kann oft nur durch Connery's Präsenz richtig punkten. Ein gewisses Unterhaltungspotenzial ist da, es gibt eine Handvoll guter Auseinandersetzungen (Stichwort: Fahrstuhl) aber nichts das einen vollends umhaut, wie ich finde. Connery's letzter Auftritt bleibt dank ein paar guten Actionszenen, witzigen Sprüchen und der tollen Vegas-Kulisse etwas über dem Durchschnitt, muss aber Punkte liegen lassen, weil sowohl Story als auch Bösewichte nicht immer zünden und begeistern.

5,5/10

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