Review

Eisiger Sci-Fi-Horror-Eckpfeiler

Während dein kleiner Cousin vielleicht nur das Prequel von vor ein paar Jahren kennt, du Carpenters Ding aus den 80ern für das Grösste hälst, frag mal deinen Opa vor welchem Ding er früher Angst hatte... ziemlich sicher wird da "Das Ding aus einer anderen Welt" fallen. Und so hat wohl jede Generation das Ding, was sie verdient hat... Spaß beiseite: diese wegweisende Howard Hawks-Produktion hat es nicht verdient hinter dem Carpenter-Remake & -Meilenstein zu stehen. Denn der Einfluss, die Qualität & der zeitlose Grusel ist hier ebenso groß, vielleicht noch legendärer. Aus persönlichen Gründen steht mir & vielen Anderen hier das spektakuläre Remake aus den 80ern zwar näher, doch auch das 50er-"Ding" ist mehr als einem Blick wert. Kurz & knapp: einer der wichtigsten Sci-Fi-Horror-Hybriden aller Zeiten. Ein Grundstein der UFO-Hysterie & typisch 50er, im besten Sinne. Es geht (wieder) um einen UFO-Fund in der Antarktis & die darauffolgenden Bedrohung einer Forschungsstation durch ein Wesen aus einer fremden Welt. Und egal wie viel naiver & klassischer dieses Pflanzen-Ur-Ding im Gegensatz zu späteren, hinterhältigeren Monstern auch ist - der Film ist noch immer ein Gruselspass & jede Sekunde ein Genuss. Nur halt ohne wirklich Gore oder Ekel.

Manche Dialoge sind mehr als tollpatschig & die ganze Situation wird von der Crew cooler weggesteckt als eine versalzene Suppe, doch trotzdem fiebert man mit. Der Film legt einfach so viele Grundsteine für die spätere Genrefilm-Historie - sei es das Motif einer isolierten, bedrohten Gruppe, der Konflikt Wissenschaft gegen Militär (mit aus heutiger Sicht überraschendem Ausgang) oder das schaurige, selten ganz sichtbare Monster. Howard Hawks Einfluss ist spürbar, selbst wenn er offiziell nicht der Regisseur war. Klassischer "Poltergeist"-Fall & damals wohl so gehandhabt, weil B-Movies nichts für einen so großen Regisseur wie Hawks sein sollten - zum Glück änderte sich das etwas über die Jahre. Und "The Thing From Another World" ist kein kleiner Wegbereiter genau für diese Entwicklung. Das Setup ist eisig, das Ensemble so cool wie es die 50s zuließen & der erste beleuchtet Auftritt des Möhren-Monsters jagte mir gleichzeitig einen Schauer über den Rücken & ein breites Lächeln übers Gesicht. Kein Wunder, dass Carpenter mehr als nachhaltig beeindruckt war. Jeder Sci-Fi- & Carpenter-Fan sollte diesem Original seine Ehre erweisen - immer & immer wieder!

Fazit: zwar für mich persönlich nicht ganz so gut wie sein Remake, doch trotzdem fester Teil des Sci-Fi-Grundwissen. Als Horror noch wunderbar unschuldig & unterhaltsam sein konnte, ebenso wie Anti-Kommunisten-Propaganda. Keep Watching the Skies!!!

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