Review

DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT oder Der Beginn der Alien-Invasionsfilme auf der Kinoleinwand!

Howard Hawks SF-Film aus den 1950er-Jahre prägte wie kein anderer das Genre!
Unzählige Ableger dieses Originals sind seitdem entstanden – und ein Ende ist nicht abzusehen!
Horror-Regisseur John Carpenter wagte sich Anfang der 1980er-Jahre an ein extrem blutrünstiges Remake des Ursprungstoffes.
30 Jahre später entstand ein weiteres Remake.
Wahrscheinlich hat jeder je gedrehte Alien-Invasionsfilm seine filmische Wurzeln in Hawks Schwarzweiß-Klassiker.

Mit heutigen Augen betrachtet, ist der Klassiker ein recht brav inszeniertes Filmstück, das mehr durch seine Berühmtheit glänzt als durch unvergessliche Szenen. Natürlich muss man eine Nostalgiebrille auf den Augen haben, um DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT aus dem Jahr 1951 auch im Jahre 2015 noch gut zu finden.
Prägend für jene frühen SF-Filme ist der naive Charme, vermengt mit einem immer vorhandenen Gute-Laune-Feeling bei der Besetzung. Selbst in höchster Gefahr werden hier noch Scherze gemacht. So will es uns jedenfalls die deutsche Synchro glauben lassen.
Spannungstechnisch hat man damals nichts falsch gemacht.
DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT hatte früher wie heute seine spannenden Augenblicke. Die kleine Actionsequenz mit dem Kerosinfeuer und dem Monster war damals bestimmt ein hektisches Highlight in den Kinosälen. Doch heute muss man die Nostalgiebrille blank geputzt haben, um das wirklich als reißerisch zu empfinden.

Doch ich will Hawks Film nicht schlecht darstellen!
Ich finde ihn sauber inszeniert. Phantasievolle Hingucker, wie bei dem 20 Jahre älteren KING KONG aus dem Jahre 1933, sieht man keine. Die wenigen Effekte sind eher schlicht gehalten. Die Maske des Monsters sieht kostengünstig aus, passt allerdings zum Nostalgie-Touch.
Hat man sich an die stets gute Stimmung der Polarforscher-Mannschaft (Frauen sind auch dabei!) gewöhnt und die nervigen Witzeleien des Reporters verkraftet, kann man DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT auch heute noch betrachten, ohne wertvolle Zeit vergeudet zu haben.

Unterm Strich kann ich Hawks Film heute nicht mehr jedem Filmfan empfehlen.
Nostalgiefans und Cineasten haben den Streifen eh im Regal.
Für die Jungen unter uns ist der 1951er wahrscheinlich genauso altbacken wie der 1982er.
Es ist Zeit, dass ich mir mal den 2011er anschaue – allein wegen der Vollständigkeit!

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