Review

Review zu Lizenz zum Töten (1989)

Lizenz zum Töten befindet sich auf meiner Bondrangliste auf Platz 6 von derzeit 26 Plätzen.

Lizenz zum Töten ist im Ranking der Dalton-Bonds auf Platz 2.

James Bond: Lizenz zum Töten ist der Sechzehnte von derzeit 26 veröffentlichten Kinofilmen und Timothy Daltons zweiter und letzter Kinoauftritt als James Bond.

Worum geht es in Lizenz zum Töten ?

Kurz vor Felix Leiter Hochzeit geht der CIA und dem DEA der Drogenboss Franz Sanchez ins Netz. Da dieser viel Geld springen lässt, kommt er durch einen korrupten Cop während dem Transport wieder frei und lässt Felix Leiter und seine Ehefrau dafür bluten. Bond geht für die Rache soweit, dass er seine Lizenz zum Töten verliert und auf eigene Faust das Drogennetzwerk von Sanchez unterwandert um Rache zu üben und nebenbei einen Drogendeal mit Asiaten in Rauch aufgehen lässt.

Was halte ich davon ?

Ich habe am 12.07.2003 meine große Filmsammlung begonnen und mir sind dabei in der DVD-Abteilung die Bond Special Editions mit dem 007-Rücken ins Auge gefallen. Ich hatte wenig Geld damals und mich für Lizenz zum Töten entschieden, den ich vorher vielleicht 1-2mal durch VHS-Aufzeichnungen meines Vaters gesehen habe.

Ich war damals wie heute von diesem Bondfilm fasziniert. LTK und TLD sind auch heute noch für mich, wie ihr an meinem Ranking feststellt, ganz klare Favoriten. Woran hängt das bei LTK ? LTK ist ein extrem brutaler Bond, der kein Weltuntergangs- oder Kalter Kriegsszenario wählt, sondern im Stile der 80er Jahre Actionfilme sich ein wenig in den „War on Drugs“ eingliedert, ohne dabei den Bondstil zu verlieren. Die Story lebt von den innerlichen Konflikten von Bond und seinem Ehrgeiz, Felix Leiter zu rächen, indem er sehr ernst und auf intelligente Weise den von Robert Davi sehr gut gespielten, sinistren Franz Sanchez nach und nach ausspielt.

Die Action des Films ist großartig (PTS, der Kampf im Zuchthaus, den Part mit der Wavekrest und der Climax mit der Tankerverfolgung), es gibt viele spannende Szenen, gute Dialoge zwischen Bond und Sanchez und teils derbe Darstellungen und Tötungen. Auch cool, dass hier eine Idee aus dem Roman „Leben und Sterben lassen“ sowie ein Charakter aus „Die Hildebrand-Rarität“ verwendet wurde. Ich finde, dass Sanchez mit Dario einen coolen Henchmen an die Seite gestellt bekommt – ein fieser Drecksack. Damit hat Benicio Del Toro eigentlich den Grundstein gelegt für seine künftige Verwendung in Filmen über den „War on Drugs“.

Bei den Bondgirls haben wir zum einen die selbstständige, wenn auch etwas naive und zickige Pam Bouvier, die eben als Bondgirlsidekick funktioniert – und Lupe Lamora, die in der Beziehung „Bond – Sanchez“ trotz einiger „Oh-James“-Attitüde eine Schlüsselfigur ist.

Der Titelsong ist OK, sehe ihn jedoch etwas im Mittelfeld. Der Score von Michael Kamen fängt die heiße, sinistre Stimmung des Films ein, verbindet diese mit der Bondmelodie und schafft an manchen Stellen richtig geile musikalische Momente, die zur gezeigten Action passen.

Das Beste am Film ist aber Timothy Dalton, der hier für mich wieder zeigt, wie sich sein Einsatz für die Rolle auszahlt und mit welcher handwerklichen Rafinesse er die Rolle am Romancharakter orientiert und James Bond mit Leben füllt.

Ich liebe Filme mit Konsequenzen – Hier ist es der Bondfilm, der ohne MacGuffinplot auskommt und in dem es auf die persönlichen Motivationen der einzelnen Personen und ihrer Wertvorstellungen ankommt. Aber ich kann auch durchaus verstehen, dass dies für Puristen einfach „to much“ ist, auch wenn der Film der klassischen Bondstruktur folgt.

Das Rating von Lizenz zum Töten beträgt 007/007 !

9/10

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