Review

Einer meiner absoluten Favoriten in der Bondreihe. Dem vorherigen Bondfilm " Der Hauch des Todes " sagte man nach er sei zu lasch und auch mit Hauptdarsteller Tomothy alton war man nicht so recht zufrieden. Außerdem gingen Cubby Broccoli und Richard Maibaum die Romanvorlagen von Ian Fleming aus. Meistens besteht ein James Bond Film aus mindestens zwei Flemingromanen. Den Roman " Licence to kill " gab es, doch er reichte nicht aus um einen ganzen Film damit zu schmücken. Doch Drehbuchschreiber Maibaum und Michael G. Wilson haben es mal wieder geschafft und schufen den härtesten Bondfilm in der Geschichte der Reihe. Leider war dies Maibaums letztes Drehbuch, denn er starb 91. Für ihn hier ein sehr würdiger Abgang.
Als Regisseur durfte wieder mal John Glen. Er durfte fünfmal Regie bei einem Bondfilm führen und kein anderer Regisseur wurde so oft eingesetzt wie er.
Auch an Budget musste man hier nicht so viel einsetzen, denn man blieb hier auf dem Boden der Tatsachen. Produziert wurde der Film wie immer von Cubby Broccoli und Michael G. Wilson.
Im Kino schlug er ein wie eine Bombe und auch die Kritiker waren so begeistert wie noch nie.

Woran lag das wohl ? man hat die Bondformel komplett verändert. Hier gibt es keine Größenwahnsinnigen welche die Weltherrschaft an sich reißen wollen, kein Phantom oder SPECTRE. Nein, es geht um einen normalen Drogendealer, welcher sein Imperium aufbauen will und um Bonds persönliche Rache. Diesmal ist er nicht für den MI-6 unterwegs. Bond handelt eigenmächtig und wird sogar von seiner eigenen Regierung gejagt. Dies ist eine sehr erfrischende Abwechslung und daher ist " Licence to Kill " auch ein ganz besonderer Bondfilm und auch der Härteste der Reihe. Er musste damals sogar gekürzt werden, damit man die FSK 18 Freigabe umgehen kann. Auch im Free oder Pay TV läuft leider immer nur eine gekürzte FSK 16 oder gar FSK 12 Fassung.

Inhalt:
James Bond ( Timothy Dalton ) und sein Kumpel vom DEA Felix Leiter nehmen den Drogenbaron Franz Sanchez ( Robert Davi ) fest. Doch dieser kann wieder fliehen und rächst sich grausam an Leiter. Da das DEA nichts unternehmen kann, schaltet sich Bond in die Sache ein. Er beginnt einen Rachefeldzug gegen Sanchez und seine Organisation. Mit Hilfe der Pilotin Pam Bouvier ( Carey Lowell ) dringt er in Sanchez Organisation ein und spielt ihn gegen seine eigenen Partner aus. Im Vordergrund steht natürlich Bonds Rache, doch auch die britische Regierung hat Jemand auf Bond angesetzt und seine Tarnung bei Sanchez droht auch bald aufzufliegen.

Eine eiskalte Rachestory und James Bond teils sogar undercover. Er dringt in Sanchez Organisation ein um sie von innen zu sprengen, doch dieser ist ja auch nicht auf den Kopf gefallen.
Auch die Action ist knallhart. Es wird viel geschossen, meistens mit blutigen Einschüssen, Bond muss viel Nahkämpfe bestehen, unter anderen auch mal eine Kneipenschlägerei, so etwas gab es in keinem Bondfilm zuvor und die Krönung ist das Finale mit einer grandiosen und explosiven LKW Jagd. Das Ganze bleibt stets ernst und teils sehr blutig und Bond geht sehr kreativ in Feldzug gegen seine Feinde vor. Ob er sie ins Becken von einem Zitteraal schmeisst, in ein Haibecken wirft, oder ihnen eine Harpune in den Bauch schießt. Noch nie hat Bond seine Feinde so eiskalt abserviert wie hier und das ohne mit der Wimper zu zucken, oder einen lockeren Spruch hinterher zu werfen.
Auch der Humor geht hier fast unter und ist nur ganz selten zu finden.

Trotzdem sind auch hier die Kulissen wieder sehr exotisch geworden, obwohl Bond diesmal nicht ganz so viel unterwegs ist wie sonst. Eigentlich ist er diesmal nur in Amerika bei der Hochzeit von Felix Leiter und reist von dort aus weiter nach Ithmus City in Süd Amerika. Auch hier darf die Exotik nicht fehlen. Sonnenschein, schicke Strände und blaues Wasser und auch Sanchez Villa ist ein echter Hingucker.
Der Score diesmal von Michael Kamen ist klasse geworden und auch der Titelsong von Gladys Knight ist einer der Besten der Reihe. Auch ansonsten wird uns wieder ein vielseitiger Score mit tollen Melodien geboten, immer passend zum Geschehen.

Wirklich schade, dass es Timothy Dalton nur auf zwei Bondfilme gebracht hat, denn er war der Darsteller, welcher den britischen Agenten am nähesten an der Romanvorlage verkörpert hat. Bond ist teils ein eiskalter Killer, aber auch ein Gentleman, doch hier ist er eher Ersteres. Dalton verkörpert James Bond hier wirklich brillant, ich glaube nicht dass man einem anderen Darsteller die Rolle so hätte abnehmen können, wie ihm hier.
Auch Robert Davi liefert hier einen genialen Schurken. Als Franz Sanchez ist er hier um sein Drogenimperium bemüht und ist gleichzeitig ein sehr charismatischer Schurke, dem Loyalität wesentlich mehr als Geld bedeutet. Er liefert ein absolut tolles Schauspiel ab und ist ein dicker Brocken für Bond, weil er sehr vorsichtig ist.
Mit Carey Lowell als Pam Bouvier bekommt Bond eine starke Frau an die Seite gestellt, ohne ihre Hilfe könnte er sein Vorhaben nicht durchsetzen. Auch sie überzeugt in ihrer Rolle.
Talisa Soto als Lupe Lamora ist das Gegenteil. Sie ist eher hilflos und nur aus Zwang Sanchez Freundin, sie ist auf Bonds Hilfe angewiesen und verliebt sich natürlich in den Agenten.
Auch Desmond Llewleyn als Q hat hier seine größte Rolle und stattet Bond hier nicht nur mit einigen Spielereien aus. Er hilft ihm auch persönlich.
Zu erwähnen sei noch der junge Benicio del Toro, welcher als Fiesling Dario auch ungeheuer gut spielt.
In Nebenrollen sind noch Everett McGill als Killifer und Cary Hiroyuki Tagawa als Drogenagent zu sehen.

Fazit:
Einer der besten James Bond Filme und auch gleichzeitig der Härteste. Viel abwechslungsreiche Action und vor allem die Brutalität ist in keinem anderen Bondabenteuer zu finden. Vor allem wirklich sehr spannend ist das Ganze inszeniert. Die Darsteller sind wie immer top, allen voran Timothy Dalton, welcher Bond seinen eigenen Charakter gibt. Auch die Story hebt sich von allen anderen Bondfilmen ab, ist aber gut durchdacht und bietet nicht nur Rache als Motiv. Auch die Kulisse ist wieder sehr exotisch und der Score ist eine Klasse für sich.
Lizenz zum Töten ist einer meiner Lieblingsfilme des Agenten.

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