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Timothy Dalton darf wieder ran – leider zum letzten Mal

James Bond – der Name ist Programm. Man weiß, was man zu sehen bekommt, wenn man sich einen Bond-Film ansieht: exotische Schauplätze, übergroße Bösewichte, schöne Frauen und pfiffige Gadgets, das alles garniert mit reichlich Action und guten Effekten. Doch hier ist einiges anders, und so ist Daltons letzter Einsatz einer der besten Bonds geworden, die es bisher zu sehen gab. Schade, daß der sympathische Waliser nicht mehr für weitere Folgen zur Verfügung stand, denn er verlieh der Figur des Bond einen härteren und männlicheren Zug, als dies zuletzt bei Roger Moore der Fall war. Bei Dalton gibt es nicht mehr viel vom typisch britischen Understatement, sein Bond ist ein rauher Gesell, gestählt in den Weiten des Geheimdienstes, vielseitig in seinen Methoden und doch ohne Pardon. Zu lachen gibt es da nichts mehr, denn auch der Bösewicht des Films will nicht, wie seine Vorläufer, die Weltherrschaft, sondern ist ein ganz normaler Drogenbaron, ein Mensch halt wie Du und ich...

Doch bei Gangsters daheim herrschen rauhe Töne, und so nimmt Drogenkönig Sanchez es dem CIA-Agenten Leiter ziemlich übel, daß dieser ihn festgenommen hat. Rache ist süß, also wird kurzerhand ausgebrochen, Leiters Frau gemeuchelt und Leiter den Haien zum Fraß vorgeworfen. Und das alles mehr oder weniger vor den Augen von Leiters altem Freund James Bond, der daraufhin einen persönlichen Rachefeldzug gegen Sanchez startet. Zwar wird Bond von M die Lizenz zum Töten entzogen, doch ein echter Agent braucht diese nicht, um seinen Auftrag auszuführen. Also infiltriert Bond die Organisation von Sanchez, spielt in bester „für eine Handvoll Dollar“ – Tradition die Schergen von Sanchez gegeneinander aus, um schließlich in einem atemberaubenden Finale Sanchez höchstselbst das Lebenslicht auszublasen.

Schon die Story ist nicht mehr der übliche Plot um Weltherrschaft und finstere Machenschaften, sondern eine ganz einfache Rachegeschichte, die zufällig die Welt der Geheimdienste streift. Bond könnte auch Steven Seagal sein, der Rache für den Tod eines Freundes nimmt, denn bis auf einige nette Gimmicks muß sich der Agent auf seine Fäuste und normale Waffen verlassen. Das tut dem Film aber gut, denn die vorigen Abenteuer waren mehr auf der Höhe von „Indiana Jones“, da ging es zivil und ab und an sogar humorvoll zu. Klar schnappt sich Bond hier und da eine schöne Frau, doch diese sind Mittel zum Zweck seiner Rache, loyal zu seinem Freund Leiter quittiert er den Dienst – eine unerhörte Tat für einen Agenten der Krone. Für den Zuschauer ist das jedoch positiv, denn so bekommt man einen harten Actionfilm zu sehen, mit großem Anteil an Selbstjustiz, etwas, was es bei Bond nicht gab und auch nicht mehr geben würde. Der Film sticht daher aus der Bond-Serie wohltuend hervor, er ist mehr für ein erwachsenes Publikum gedacht, und dieses weiß das zu schätzen. Aufgrund einiger Längen jedoch, das allgemeine Drama der Reihe, sind Traumnoten verwehrt - daher 8/10.

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