(Spoiler voraus)
Beinahe!
Auftakt der Nouvelle Vague des französischen Horror-/ Terrorfilmes, die noch u.a. "Frontier(s)", "Inside", "La Horde" und den Gipfelpunkt "Martyrs" nach sich zog. Ein ultraharter Film, der einem auch durch seine Spannungsszenen die Nervenenden freilegt.
Manche behaupten, bei einer zweiten Sichtung würde der umstrittene Plot Twist zum Ende durchaus Sinn machen und alles sich davor Ereignende erschiene im Blick auf die Wendung logisch. - Ich kann das nicht bestätigen. Andeutungen für den doppelten Boden der Sache gibt es zwar von Beginn des Filmes an, aber die Logiklöcher klaffen weiterhin. Man erkläre z.B. mal die Szene zu Beginn mit dem Kopf. Oder wie ist das mit den einander verfolgenden Fahrzeugen zu erklären, wer fährt das zweite (und wie kommt es zu dem Unfall)?
Alexandre Aja hat mit "Haute Tension" einen atmosphärischen, beklemmenden, gnadenlosen Film gemacht, einen erfreulich humorlosen und völlig "unprolligen" Splatter-Thriller (der dem Genre zugegebenermaßen keine Innovationen beifügt), bei dessen finaler Handlungsentwicklung man sich aber vor Wut knochentief in die eigene oder ggf. eine fremde Faust verbeißt, weil auf den letzten Metern des Filmes die Logik völlig außer Kraft gesetzt wird. - Es wäre beinahe ein großer Horrorfilm geworden.
Die zahlreichen DVD- und Blu-ray-Versionen von NSM sind alle ungeschnitten, was auf dem deutschen Markt erhältlich ist, ist, wie so oft, gekürzt.