Verwundert und erstaunt über die vielen guten bis sehr guten Berwertungen des Films, sehe ich mich gezwungen nun doch auch meinen eigenen Senf dazu zu geben. Zunächst einmal muss ich zugeben, dass Darsteller und inszenierung solide und genreentsprechend gut sind. Neue Ideen oder inovationen bietet "High Tension" nicht. Vielmehr ist der Film eine bunte Zitatensammlung, der so manch liebgewonnenes Slasherklischee präsentiert und von neuem ausschlachtet. 9 oder 10 von 10 Punkten können dementsprechend gar nicht drin sein, dazu ist der Streifen viel zu eng im Fahrwasser gängiger, alter Horrorstereotype. Der Anfang, in dem der Killer die Familie im Haus dezimiert, ist recht spannend in Szene gesetzt und vielleicht wäre es besser gewesen, den Film im Sinne eines Kammerspiels weiter zu führen. Sobald nämlich Killer, Opfer und "Zeugin" das Haus verlassen, nimmt die Spannung beträchtlich ab, was vor allem an der vorhersehbaren Story liegt.
Insbesondere die "Killer verfolgt Opfer im Toilettenraum"- oder "Killer verfolgt Opfer mit seinem Auto"- Szenen , hat man schon in schlechterern Filmen besser inszeniert gesehen.
Ich erwarte ja nicht unbedingt immer etwas Neues, aber eine Variation, ein unerwarteter Kinff wäre schon schön gewesen. Diesen Kniff versucht Alexandre ja nun mit der schon oft erwähnten "überraschenden Wendung" auszuführen. Auch hier ist nichts Neues zu erwarten und wer ähnliche Streifen noch nicht gesehen hat wird mit Sicherheit überrascht sein.
Das Problem ist, dass durch diesen Twist im Plot die ganze Story noch größere Logiklöcher bekommt. Gut, jetzt kann man ja sagen: "Logik? Was soll ich mit Logik? Ich kann mich an dem Film auch so berauschen!" Das stimmt, und auch ich bin einer, der es völlig logisch findet, dass Freddy im Traum kleine Kinder tötet. Nur hier, hier passt es nicht! Hier bleibt am Ende ein unbefriedigendes Logikloch zurück, dass den ganzen Plot in die Mittelmäßigkeit stürtzt! Auch hier lassen sich ein, zwei Filme anführen, die dieses Twist schon besser und überraschender umgesetzt haben.
Was bleibt ist also ganz normaler Durchschnitt!