High Tension (2003)

Wir schreiben das Jahr 2003 und der Regisseur Alexandre Aja bringt seinen Beitrag im inner-französischen Contest: Wer macht den härtesten Film der Filmgeschichte. Hart, in Bezug auf die Wirkung, die Schockwirkung - und die ist enorm! Jetzt (2009), wo ich Filme wie z.B Martyrs oder Inside gesehen habe und ich mir den Film vor 30 Minuten nochmal angesehen habe, schockt er natürlich nicht mehr so sehr - ist aber immernoch heftige Kost!

Wie bei den anderen beiden o.g. Filmen wird diese extreme oder zumindest starke Wirkung natürlich nicht alleine durch die exzellenten, krassen und sehr realistisch wirkenden gore-scenes erziehlt. Es ist vor allem der hohe grad der realistischen Darstellung von Gewalt an Menschen, der, in diesem Film noch nicht so sehr wie bei o.g. (vor allem bei Martyrs), die Härte des Films ausmacht. Was hierbei natürlich nicht fehlen darf sind ein gekonntes Film-Handwerk (...), eine gute Story (inklusive einer wirklich unerwartenden Wendung) und sehr gute Darsteller - alles gegeben bei diesem Film.

Was bei so einer Art Film sehr viel ausmacht, ist auch die Rolle des "Bösen" im Film und auch hier ist High Tension ganz vorne mit dabei. Philippe Nahon (Menschenfeind oder Irreversible) spielt hier den brutalen Schlächter, der über die nächtliche, französische Land-Idylle kommt und ganz ruhig und berechnend die Menschen niedermetzelt - sehr gute Besetzung und wirkich sehr furchteinflößend gespielt. Und das Ganze auf eine derart brutale Weise, wie man sie bis dato nur selten, so gekonnt gemacht, gesehen hat - und ich habe "nur" die geschnittene Fassung gesehen.

Richtig passend ist auch der Hintergrund-Sound, der, ähnlich wie bei einem späteren Film von Aja (The Hills Have Eyes - Tomandandy), die beklemmende Atmosphäre mitträgt. Auch der Score ist übrigens recht gut.

Bei all dem Gerede über die Wirkung der Gewaltdarstellung muss natürlich auch erwähnt werden, dass der Film super spannend gemacht ist, nach einem schönem Intro mächtig Tempo bekommt und dieses bis zum Ende beibehält.

Fazit: Sehr guter, sehr fesselnder und sehr harter Film mit nachhaltiger Wirkung.

9 von 10 Punkten