Review

Zuerst dachte ich noch: "Wer denkt sich sowas Krankes nur aus?" Aber die Antwort kam dann wie von selbst: Niemand. Ein Blick in eine x-beliebige Ausgabe einer überregionalen Zeitung reicht aus, um zu sehen, dass perverse Absurditäten offenbar zu einem real existierenden Wahnsinn mutiert sind, dem man an jedem Punkt dieser Welt begegnen kann. Insofern ist "High Tension" fast schon eine verspielte Dokumentation der "Ist-Welt", ein vergleichsweise harmloser Ausschnitt aus dieser zufälligen Abnormität, die wir Leben nennen. Nicht der Film ist krank ...


Man kann Regisseur und Drehbuchautor Alexandre Aja zu seinem Kameramann, Beleuchter und Toningenieur nur beglückwünschen. Die haben ganz hervorragende Arbeit geleistet - von den Darstellern mal ganz abgesehen. Auch das vielgescholtene Ende des Films mit seinem überraschenden Plot-Twist überzeugt mich, und gibt dem Film eine andere Tiefe und eine psychologische Dimension, die mir gefällt, und deren Vorbild Hitchcocks unerreichter "Psycho" sein dürfte - überhaupt macht Aja einige Anleihen bei diesem Film. Aber nicht nur dort, auch bei "TCM" und auch bei "Halloween" - die Art wie der Killer sich bewegt, erinnert mich an Michael Myers - langsam, fast bedächtig, seiner Sache sicher. Und dann dieser Overall ...
Ich denke, diese Vorbilder kann der Film nicht leugnen. Ein aufregender Film, der den Puls in die Höhe treibt. Und starke Nerven verlangt.

fonu

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