Review

Nach einem halben Jahr war es endlich soweit. Der zweite Teil von Kill Bill stand gestern auf dem Programm. Natürlich hatte ich nach dem grandiosen ersten Teil eine sehr hohe Erwartung an den Film. Als ich das letzte Mal eine hohe Erwartung an einen Film hatte war dies bei dem zweiten Matrix Film. Damals wurde ich bitter enttäuscht. Aber ich hatte doch ein besseres Gefühl. Schließlich ist dies der 4 Film von Tarantino.

Meine Erwartungen wurden getroffen, allerdings nicht übertroffen. Der Film fängt da an wo der erste Teil aufgehört hat. Genau wie Vol.1 wird die Geschichte in einzelne Kapitel aufgeteilt die zeitlich völlig durcheinander geworfen sind. Aber solche Sachen ist man von Tarantino ja gewohnt. Vol.2 fängt mit dem Massaker in der Kirche an, wo die Braut eine Kugel in den Kopf bekommt. Schon in den ersten 5 Minuten merkt man das Vol.2 eine völlig andere Richtung einschlägt als Vol.1. War der erste Teil schrill und schnell so ist Vol.2 sehr viel ruhiger und dialoglastiger. Dies ist nicht unbedingt ein Nachteil aber leider zieht sich Vol.2 an der einen oder anderen Stelle dadurch sehr in die Länge, da die Dialoge leider nicht immer so cool und interessant sind wie man es sonst von Tarantino gewohnt ist.

Ein großer Pluspunkt von Vol.2 ist allerdings das die Story hier deutlich tiefgründiger ist und auch die Charaktere mehr durchleuchtet werden. So wird in Vol.2 vor allem die Beziehung zwischen der Braut und Bill erläutert. Aber man erfährt auch sehr viele Kleinigkeiten (z.B. wie Ellen Driver ihr Auge verlor).

Ähnlich wie in Vol.1 spielt Tarantino auch hier wieder mit filmischen Stilmitteln. So werden ganze Szenen in schwarzweiß oder andersfarbig gezeigt. Besonders gelungen finde ich die Ausbildung der Braut bei dem Meister Pei Mai. Hier ist die Bildqualität absichtlich verschlechtert worden, was einem den Eindruck vermittelt man würde gerade einen alten Kung Fu Film aus den 70ern schauen.

Aber auch was die Stilmittel angeht so hat sich Tarantino in Vol.2 sehr zurückgehalten. Schade, denn gerade das hatte mir auch an dem ersten Teil sehr gut gefallen.

Trotz aller Dialoge gibt es aber auch die eine oder andere Actionszene. Die Action ist sehr gelungen, allerdings wurde der Splatterfaktor rausgenommen. Aber trotzdem haben alle Actionszenen immer noch eine gewisse Härte. Das Actionhighlight in Vol.2 ist definitiv der Kampf zwischen der Braut und Ellen Driver. Dieser Kamp ist einfach klasse. Auch wenn Vol.2 eine Freigabe ab 16 erhalten hat so ist doch die eine oder andere fiese Szene noch vorhanden. Mir persönlich hätte jedoch gefallen wenn der Actionstil aus Vol.1 geblieben wäre.

Die Darsteller machen ihre Sachen alle großartig. Jedem Schauspieler nimmt man seine Rolle ab. Uma Thurmann ist und bleibt die Braut. Egal welche Rolle sie in Zukunft annehmen wird. Wenn man ihren Namen hört wird dieser in Zukunft immer mit der Braut in Verbindung gebracht. Besonders gut hat mir Michal Madsen in der Rolle des verkommen Budd gefallen. Einfach herrlich!

Kill Bill Vol.2 ist ein klasse Film der leider nicht ganz die Frische und Genialität des ersten Teiles hat. Ich bin mal auf die Fassung gespannt wo Vol.1 und Vol.2 zu einem Film zusammen geschnitten werden. Beide Filme zusammen bekommen von mir 9/10 Punkten, den trotz kleiner Schwächen schuf Tarantino hier einen Genrecocktail der wohl nicht zu übertrumpfen ist. Ich freue mich heute schon auf den 5. Film von Quentin Tarantino.

8 von 10 Punkten

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