Die USA 1964: Im US-Bundesstaat Mississippi kämpft die schwarze Bevölkerung mit zunehmendem Erfolg für die Gleichberechtigung. Dann aber verschwinden in einer Sommernacht drei führende Köpfe der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung: zwei Weiße und ein Schwarzer. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass die drei von fanatischen Anhängern des rassistischen Ku-Klux-Klan ermordet wurden - nur fehlt von den Leichen jede Spur. Um Licht in die Sache zu bringen, schickt das FBI zwei Spezialagenten nach Jussep County, Mississippi, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Allzu viele Filme die das Thema Rassentrennung und -Konflikte gibt es ja nicht gerade. Speziell in den südlichen Bundesstaaten der USA tat/tut man sich hiermit ja immer noch etwas schwer und so ist es kaum verwunderlich das Mississippi Burning genau dort angesiedelt ist, speziell in der Zeit 1964 in der die Handlung spielt, war der Ku Klux Klan noch sehr aktiv und was dabei herauskommt zeigt der Film doch sehr eindrücklich.
Gerade der Vorspann zeigt dies genauso simpel wie verständlich, wenn zwei Trinkbecken nebeneinander stehen, eins für Weiße eins für Colored also Schwarze. In der Kleinstadt Jessup County ist man immer noch auf den Stand so etwa von Onkel Tom´s Hütte. Von Gleichberechtigung keine Spur, gewalttätige Übergriffe sind mehr oder weniger an der Tagesordnung. Als nun das Wahlrecht für Schwarze eingeführt wird und drei Bürgerrechtler (2 Juden und ein Farbiger) deswegen auf dem Weg in die Stadt sind bringt der KKK diese kurzerhand und skrupellos um.
Die Story konzentriert sich dabei stark auf die beiden charakterlich äußerst unterschiedlichen FBI Agenten und deren diffizilen Ermittlungen, denn die Einwohner schweigen, Weiße aus Ablehnung, Schwarze aus Angst. Da wäre es speziell schon interessant die beiden Seiten der Parteien, näher zu beleuchten. Besonders die Afroamerikaner haben wenig zu tun, außer sich die Brutalitäten mehr oder weniger schweigend gefallen zu lassen, da wären ein paar genauere Hintergründe schon wissenswert.
Trotz der zweistündigen Laufzeiten gibt es kaum Längen, wenn keine Verdächtigen auf nicht gerade zimperliche Weise verhört, knurren sich die beiden Ermittler gerne gegenseitig an, was einige spaßige Dialoge bringt. Ansonsten gibt die volle Palette an abschreckenden Bilder wie Lynchmobs, brennende Kreuze und Häuser, ebenso wie diverse Gewaltakte der Geisterkostümträger. Härten werden nicht gezeigt, aber allein die unschönen Bilder wirken für sich selbst. Mississippi Burning schafft dabei geschickte den Spagat zwischen Spannung und Moralfinger, ein wenig fremdschämen ist angesagt aber die Laufzeit ist flugs vorrüber. Guter Thriller das.
8/10