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Mississippi Burning beschäftigt sich mit dem heiklen Thema Rassenhass. Im Amerika der 60er Jahre existiert in manchen Staaten immer noch die Aufteilung zwischen Schwarzen und Weißen. Letztere werden in der Gesellschaft von Mississippi mit füßen getreten und haben dank der Gesetzeslage wirklich kaum eine Chance sich dagegen zu wehren. Eines Tages verschwinden in eineim Südstaat 3 Bürgerrechtler auf merkwürdige Art und Weise, worauf hin sich das FBI einschaltet und 2 Agenten in die Kleinstadt schickt. Diese sind jeweils von verschiedenen Kalibern und jeder von ihnen hat eine andere Herangehensweise an den Fall. Während der im Süden aufgewachsene, betagte Agent Anderson es eher mit der Infiltrationsmethode versucht, handelt der junge Nordstaatler Agent Ward genau nach dem Buch und fährt großes Geschütz auf. Nur scheint das Auftreten der Bundesagenten mehr zu schaden denn zu helfen, denn die kleine Südstaatlergesellschaft lässt sich nicht gerne sagen was zu tun ist.

Mississippi Burning gelingt es mit einer sehr drastischen Inszenierung die Brutalität in den letzten Staaten mit Rassentrennung darzustellen. Immer wieder tauchen im Film Bilder und Szenen auf, bei denen man sich heutzutage wirklich nur noch vor den Kopf schlagen kann. Ob es getrennte Toiletten, ein getrenntes Gericht oder ein getrennter Bus ist, jedes Stilmittel funktioniert wirklich sehr gut. Es versetzt dem Zuschauer eine Art Schlag in die Magengegend, welcher zum Nachdenken anregt. Genau wie die krassen Darstellungen der Trennung, sind auch die Beschreibungen der verschiedenen Charaktere wirklich eindrucksvoll gelungen. Während die Schwarzen an Gott und Familie klammern um nicht den Mut zu verlieren, sind die "Rednecks" durchgängig am Trinken oder am Pöbeln. Das Wichtige daran: nicht alle Bewohner werden so dargestellt. Einige Menschen schämen sich derer, die dem Rassenhass zustimmen. Andere wiederum sind einfach nicht einsichtig und sehen die unfaire behandlung einfach nicht.

Am stärksten wird diese unterschiedliche Einstellung über die beiden Hauptcharaktere Agent Anderson und Agent Ward sichtbar. Während Anderson versucht sich ohne viel Aufsehen und Aufruhr um den Fall zu kümmern, schafft es der Jungspund Ward schon nach wenigen Tagen einen Presserummel von höchstem Niveau zu kreieren. Hieran sieht man auch wunderbar, dass man auch wenn man helfen will, häufig mehr Schaden anrichten kann als schon existiert, wenn man nicht genau plant was getan werden muss. Allerdings kann man auch nicht immer mit der Holzhammer-Methode durchgreifen, weil sonst auch andere Menschen zu schaden kommen. Neben dem eigentlichen Thema ist genau dieses Prinzip ein sehr wichtiger Punkt in Mississippi Burning.

Das vorhin angesprochene Prinzip ist vorallem auf Grund der sehr starken schauspielerischen Leistungen sehr gut inszeniert worden. Gene Hackman holt als der aggressive und doch nachdenkliche Agent Anderson wieder alles aus seinem Repertoire heraus was man so an ihm liebt. Sein Charakter wird sehr vielschichtig beschrieben und genau so schauspielert er auch. Während manchmal ein herzlicher Romantiker zum Vorschein kommt, schafft es auch hin und wieder der Anderson seiner Jugend aufzukommen, welcher auch in Mississippi aufgewachsen ist und daher die raue Umgangsart unter den Südstaatlern kennt. Genau wie seine Gemütssprünge sind auch seine Handlungen oft sehr extrem, aber dafür immer bedacht. Im Gegensatz zu dem bedächtigen Handeln steht Agentd Ward, gespielt von Willem Dafoe. Auch Dafoe kann wieder einiges aus seinem Schauspielschatz auf die Leinwand bringen und durch seine penible, regelbelastete Handlungsweise den Counterpart zu Anderson wirklich authentisch repräsentieren. Er handelt stets nach den Regeln und Denkweisen die er beim FBI gelernt hat, ohne über die schweren Konsequenzen, die andere Menschen dadurch haben, nachzudenken. Durch die sehr gute schauspielerische Qualität der beiden Hauptakteure bekommt der Film eine sehr angenehme Note, nicht nur durch harte und erschreckende Bilder zu überzeugen sondern auch durch eine einfache Gegenüberstellung zweier Handlungsarten, die sich in der Menschheit immer zu den größten zählen werden.

Allerdings muss man hier auch erwähnen, dass nicht alles, was Regisseur Alan Parker versucht in seinem Film unterzubringen, funktioniert. So sind manche Figuren einfach zu überspitzt dargestellt oder kommen im Gegensatz nicht richtig zur Geltung. Die beiden Fronten kommen zwar beide zur geltung, aber hier und da hätte man noch mehr aus den extremen Handlungen der Südstaatler oder der Glaubensstärke der Farbigen machen können. Desweiteren hat der Film ein paar kleine Schwierigkeiten über die ganze Länge hinweg glänzen zu können. Gerade im Mittelteil kommen kaum Fortschritte in Handlung oder unter den Charakteren zum Vorschein. Gerade hier verliert Mississippi Burning einiges an Fahrt und an Qualität.

Auf Grund der oben genannten kleinen Patzer schafft es der Film nicht, sich neben genialen Genrevertretern einzureihen und kann sich "nur" einer guten Wertung erfreuen. Wer sich mit einem heiklen Thema auseinandersetzen will und gute Schauspielkunst zu schätzen weiß, der wird mit Mississippi Burning allerdings gut beraten sein und auch seinen Spass daran haben.

FAZIT: 7/10

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