Mark L. Lester, Spezialist für actionreiche, aber oberflächliche Brutaloaction, drehte mit "Die Klasse von 1984" im Jahre 82 einen Film der seiner Zeit ein wenig voraus war. Inzwischen hat jede Schule in den USA Sicherheitskräfte, Metalldetektoren, etc., aber solche Verhältnisse wie sie im Film geschildert werden, sind meines Wissens nach noch nicht aufgetreten.
Der Film handelt von dem Lehrer Andrew Norris, der an die Lincoln High kommt. Eine Schule die von einer Punkbande terrorisiert wird; Lehrer und Schüler sind machtlos - zur Wehr setzen kann und will sich keiner. Zu groß ist die Angst. Doch Norris setzt sich gegen die Bande zur Wehr; notfalls muß der Teufel mit Beezlebub ausgetrieben werden....
So spitzt sich der Konflikt im Laufe des Filmes immer weiter zu. Und dies wurde sehr gut herausgearbeitet. Die Charaktere, vor allem Perry King als Norris und Roddy McDowell als Perry, überzeugen. Aber auch die Bande mit ihrem Anführer gespielt von Timothy van Patten sind gut dargestellt. Selbst der junge Michael J. Fox weiß in einer seiner ersten Rollen zu überzeugen.
Zwar ist die Geschichte um den Lehrer der sich gegen die Bande zur Wehr setzt nicht immer logisch oder sinnvoll, dafür ist der Film durchweg spannend und atmosphärisch. Das Klima des Hasses und der Zerstörung in der abgewrackten Schule allgegenwärtig. Und obwohl eigentlich nicht viel passiert ist man dennoch gut unterhalten. In den letzten Minuten kommen dann auch ein paar blutige Effekte, die zwar ein wenig aufgesetzt, aber notwendig für die Selbstjustizstory sind.
Zugute halten muß man auch den temporeichen Score dessen Titelsong von Alice Cooper ("I Am The Future") die die Geschichte leicht satirisch hinterfragt. Insgesamt ein besserer Lester mit mehr Story als man denkt - Fans späterer Brutaloaction von Lester werden aber enttäuscht.