Die Teuflischen (1955)

Ein weiteres Meisterwerk des genialen französischen Regisseurs Henri-Georges Clouzot.

Zwei charakterlich grundverschiedene Lehrerinnen (Véra Clouzot, Simone Signoret) an einer französischen Privatschule schmieden ein Mordkomplott gegen den tyrannischen Direktor der Schule, der mit einer von ihnen verheiratet ist, mit der anderen ein Verhältnis hat. Der Mord gelingt - im folgenden taucht jedoch Rätsel um Rätsel auf: Die Leiche verschwindet auf unerklärliche Weise, auf einem Klassenfoto ist der Direktor in einer Fensterspiegelung zu sehen, und ein Schüler behauptet, mit ihm gesprochen zu haben...

In diesem Film ist nichts so, wie es scheint. Das einzige, was die ganze Zeit feststeht, ist die menschliche Schlechtigkeit, die hier mit dem für Clouzot typischen gnadenlosen Blick dokumentiert wird. Die verängstigte, herzkranke Frau des Direktors wird erst von ihm, dann von ihrer abgebrühten Kollegin gnadenlos drangsaliert, was dem Zuschauer irgendwann richtig weh tut. Von Véra Clouzot und Simone Signoret wird dieses abgründige Personenverhältnis kongenial wiedergegeben. Weiterhin sind viele Rätsel, stets neue Überraschungen und Seltsamkeiten in diesem Film vorhanden, weshalb die Einordnung als "Mystery-Thriller" hier so berechtigt ist wie bei kaum einem anderen Film. Das Ende ist, wie bei Clouzot nicht anders zu erwarten, so überraschend wie böse - die Krönung eines Kriminalfilms, der sehr spannend, sehr zynisch und so intelligent wie wohl kaum ein anderer ist. Absolute Empfehlung!