Wer "Mission in Action II" sagt, der hat wohl schon das Nonplusultra in Sachen Vietnamkriegs-Lagerstreifen erwähnt. "Warcamp" schwimmt hingegen viel eher auf der Welle der damals häufig auf den Markt geworfenen Low Bugdet-Söldnerfilme mit, wobei die Inszenierung bisweilen gar nicht mal so unflott geraten ist.
Außerdem müsste ich jetzt lange überlegen, welche Exploitationwerke es in punkto vietnamesischen Prison Camps noch gab und da kam mir dieses B-Movie gerade recht. Leider ist der Dreh- und Angelpunkt immer die selbe Ausgangssituation im besagten Lager, wobei weitestgehend auf das verzichtet wurde, was ein wirklich gutes Lagerfilmchen ausmacht: Ein hoffnungsloses Szenario, Folter, etwas Klaustrophobie, omnipräsente Bedrohungen und nackte Gewalt. Das alles ist im wahren Leben garantiert nicht schön und erbaulich. Wer jedoch Film und Wirklichkeit noch auseinander halten kann, der muss leider auf all diese spannenden Stilmittel verzichten.
Das Härteste, was "Warcamp" zu bieten hat, ist ein mehrfaches Gefangenen-Armdrücken mit tödlichem Maschinengewehr-Auslöser. Davor und danach geht in den Dschungel zum obligatorischen Rumbeballere ohne jegliche Abwechslung. Regisseur Jett Espiritu versteht es durchaus, an der Temposchraube zu drehen - aber nicht, dass Ganze in einen richtig guten Film umzumünzen.
Was bleibt ist Ballerkino von der Stange mit fast schon kläglich verschenktem Lageranteil. Selbst rein dramaturgisch war hier nichts mehr rauszuholen. Leider nur sehr flach das Ganze!