Eine Frau wird zufällig Zeugin eines Mordes, verständigt die Polizei und beginnt zusammen mit ihrem Freund zu ermitteln, wobei die Tätersuche sich als schwierig erweist, da potentielle Anhaltspunktelieferer über die Klinge springen.
"Die Nacht der rollenden Köpfe" passt wie die Faust aufs Auge in die X-Rated Italo Giallo Serie, denn der Film bietet alle Zutaten, die ein klassischer Giallo benötigt.
Es fängt schon bei der Story an, welche man in dieser Form (Zeuge beobachtet Mord, ermittelt und gerät in Gefahr) zuhauf von den Gialli aus den 70er Jahren kennt. Hinzu kommen schwarze Handschuhe, ein paar blutige Morde und eine Tätersuche, die am Ende inklusive eines psychischen Tatmotives gelüftet wird.
Die Suche nach dem Täter ist hier größtenteils spannend gehalten und hat nur selten unnötige Längen. Der große Knalleffekt am Ende bleibt dann zwar aus, aber mit der Auflösung kann man leben.
Inszeniert wurde dieses Filmchen äußerst solide. So beginnt der Streifen mit der obligatorischen Mordbeobachtung, wobei der Zuschauer die Tat, wie die Hauptperson, durch ein Münzfernrohr verfolgt inklusive hastiger Schwenks und plötzlichem Bildausfall, da die bezahlte Zeit abgelaufen ist.
Auch bei den Morden gibt es ein paar interessante Kameraeinstellungen. So ist man in diesen Szenen mal aus der Sicht des Täters, des Opfers oder als dritte Person mit von der Partie. Die titelgebenden rollenden Köpfe sucht man zwar vergeblich, aber der ein oder andere geöffnete Hals ist schon drin.
In diesen Passagen wird dann auch die dichteste Athmosphäre erzeugt, wozu die schattenreiche Beleuchtung und die grandiosen Musikklänge den größten Teil beitragen.
Die DarstellerInnen liefern passable Leistungen ab und gerade die weiblichen Miminnen erfreuen das Auge in den freizügigeren Szenen. Unterhaltsam finde ich es aus dem Munde der alten Marta, die bei uns mit der Synchronstimme der Spinne Thekla aus "Biene Maja" gesegnet wurde, solch herrliche Sätze wie "Bei mir muss jemand schon ein bißchen rascheln, wenn er was wissen will" oder Gerede von "Flöhe locker machen" zu hören.
Die Vergleiche im deutschen Trailer mit "Die Nacht der lebenden Toten" und "Die Nacht der reitenden Leichen" sind zwar äußerst fehl am Platze da völlig anderes Genre und an die Klasse dieser Klassiker kommt man auch nicht heran, aber befriedigend ist dieser solide Frühgiallo allemal. Schön, dass X-NK einem die Möglichkeit bietet, solch rare Perlen zu begutachten.