Die junge Tomie Hashimoto wird von ihren Mitschülerinnen ständig malträtiert und führt seit dem Tod ihrer Mutter ein eher tristes Leben zusammen mit ihrem Vater Kazuhiko. Eines Tages freundet sie sich spontan mit einem fremden Mädchen an, das ebenfalls Tomie heißt. Als sie ihre neue Freundin mit nach Hause bringt, bemerkt ihr Vater, dass diese andere Tomie jener verflossenen Liebe zum verwechseln ähnlich sieht, wegen der er sich vor 25 Jahren mit seinem besten Freund in die Haare bekommen hatte. Diese wurde allerdings damals allerdings von eben jenem Freund in kleine Stücke geschnitten, bevor dieser sich erhängt hatte. Klar, dass es sich bei der damaligen Tomie und der heutigen um ein und dieselbe Person handelt. Diese ist nämlich ein unsterblicher Dämon, der sämtlichen Männern in seiner Umgebung den Kopf verdreht und auch durch völlige Zerstückelung nicht langfristig zu stoppen ist. Nun hat sie es aus Rache auf Kazuhiko und darüber hinaus auch auf dessen Tochter abgesehen... Tja, auch das dritte Kino-Sequel zu Ataru Oikawas Manga-Adaption "Tomie" outet sich als relativ schlapper Schuss in den Horror-Ofen, wobei man einigermaßen überrascht feststellen muss, dass die Franchise sich allmählich zum japanischen "Nightmare on Elm Street"-Pendant (mit wechselnder Besetzung) wandelt, denn die Storys werden immer abgefahrener und die Bilder zunehmend surrealer. Die richtig grobe visuelle Kelle der Comic-Vorlage Junji Itos wird allerdings erneut nicht ausgepackt, weswegen auch "Tomie: Forbidden Fruit" es nicht schafft, das komplette Potenzial des Stoffs um die unsterbliche Dämonin wirklich auszuloten. Zwar bemüht sich Regisseur Shun Nakahara während der ersten Hälfte noch um relativ ruhige und stimmungsvolle Zustandsbeschreibungen der vermeintlichen Mädchen-Freundschaft, was das Ganze dann auch schon eher als Teenager-Drama kennzeichnet, das sein Publikum mit den Anklängen einer schwachen Lesbelei zwischen den beiden Tomies ködert. Aber auch das wird nicht richtig durchgezogen, von wegen "Verbotene Früchte". Sobald der Streifen im Mittelteil dank einiger erstaunlich splatteriger Effekte in den reinen Horror-Part übergeht, ist der Ofen allerdings völlig aus und es regiert mal wieder dieselbe Verwirrung wie bei den vorhergehenden Beiträgen zur Reihe. Da nützen auch ein paar absurd-groteske Einfälle wie abgetrennte, lebendige Kopf in der Tragetasche ("Basket Case" lässt grüßen) und ein effekttechnisch recht ekelhaft umgesetzter Regenerations-Prozess, bei dem ein neuer Körper aus dem Hals-Stumpf wächst, nichts mehr. Der breit ausgewalzte Showdown verschenkt dann auch die letzte der wenigen guten Ideen, die der Streifen hat und tackert nach dem perfekten Schluss-Punkt noch fünf völlig überflüssige Minuten an eine Geschichte dran, bei denen es eh nicht darum zu gehen scheint, einen passenden Abschluss zu finden. Fortsetzung muss sein, wie anno dazumal bei Jason ist auch hier das "Final Chapter" nur hohles Marketing-Gewäsch. Wenn man überhaupt was Nettes sagen will, dann dass Nozomi Andô (auch optisch) bislang einer der ansprechenderen "Tomie"-Reinkarnationen ist und einem nicht nur durch exaltiertes Gekicher an die Nerven geht. Die Chose wird zudem von einem hübsch melancholischen Piano-Score untermalt, für den man sich eigentlich einen besseren Film gewünscht hätte. Da der eigentliche Plot also vollkommen Jacke wie Hose ist und sowieso nur die üblichen Ankerpunkte der Serien-Handlung (Begegnung, Zerstückelung, Wiederauferstehung) abhakt, glaube ich nach diesem vierten Auftritt immer noch nicht, dass "Tomie" im Gegensatz zu "Sadako" & Co auch außerhalb Japans besonders viele Freunde finden wird...
4/10