Als der 73järige Rentner Alvin Straight erfährt das sein Bruder Lyle einen Schlaganfall erlitten hat, entschließt er sich eine Reise zu unternehmen und ihn zu besuchen.
Aufgrund diverser Meinungsverschiedenheiten hatte er sich mit ihm zerstritten, und den Kontakt vor zehn Jahren abgebrochen. Nun macht er sich auf den langen Weg von Iowa nach Wisconsin um ihn nach all den Jahren wiederzusehen und sich mit ihm auszusprechen. Auf einem Rasenmäher...
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Regisseur David Lynch der sonst eher für surrealistische Filme bekannt ist, präsentiert uns hier eine sehr gradlinig und sanft erzählte Geschichte. Mit wunderschönen friedlichen Bildern zeigt er die scheinbar endlose Weite des mittleren Westens, unterlegt mit der melancholisch ergreifenden Musik von Angelo Badalamenti. Trotz der ruhigen Erzählweise kommt zu keiner zeit Langeweile auf, und die Fahrt auf dem Rasenmäher, welche der Hauptprotagonist hier unternimmt, wird auch zu einer Reise durch die Welt der unterschiedlichsten Charakteren auf die wir während des Filmes treffen. Mit fast schon grotesker Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und uneingeschränktem Verständnis, wird hier diesem alten Mann beigestanden seine Reise fortzusetzen, sodass einem manchmal das Gefühl beschleicht dass Herr Lynch es doch nicht ganz lassen konnte, auch hier wieder, wie schon in seinen anderen Werken, eine “fremde Welt“ zu erschaffen.
The Straight Story ist ein wunderbar ruhiges Road-Movie, mit viel Gefühl und Sinn fürs Detail, großartigen Charakteren und einer Geschichte die bewegt und berührt.
9/10