„Ich steh‘ in der Alien-Tafelrunde auf der Speisekarte!“
„Todes-Date“ ist eine kanadische Science-Fiction-Horror-Komödie von Regisseur Matthew Hastings („Bloodsuckers“) aus dem Jahre 2004. Eine außerirdische Lebensform schlüpft in die Gestalt heißer Schulmädchen und sucht zu Überlebenszwecken den Beischlaf mit dem männlichen Geschlecht an einem College. Leider überlebt der männliche Part die Paarung nicht und erfriert von innen. Luke (Corey Sevier) kommt dem Vorhaben auf die Schliche und versucht, die Menschheit zu retten…
In dieser albernen Teenie-Horror-Komödie, die pubertäre Phantasien von dauergeilen und dominanten Nymphomaninnen bedient, wird nicht nur kein einziges Klischee ausgelassen, sondern bereits von vornherein klargestellt, worum es hier geht. Das hat zur Folge, dass sich keine rechte Spannung entwickeln will, während man dem altbekannten „Wer fickt, stirbt“-Spielchen beiwohnt, das regelmäßig in tentakeligen CGI-Spezialeffektspektakeln mündet. Eine wie auch immer geartete Atmosphäre kommt auch keine auf, denn „Todes-Date“ ist kaum mehr als eine unbefriedigende Aneinanderreihung von lustigen, romantischen, sentimentalen, traurigen etc. Szenen; ständig ändert der Film seine Stimmung. Gegen Ende schlägt man gar einen Haken zu einer unglaubwürdigen, moralingeschwängerten Wendung und lässt selbst diese wieder fallen, als eine aufrichtig liebende Außerirdische (Kitschalarm!) dennoch sterben muss. Das führt die Sympathieverteilung der Charaktere endgültig ad absurdum und setzt dem permanent mit logischem Menschenverstand nicht nachvollziehbaren Verhalten der menschlichen Protagonisten (nun gut, es handelt sich um libidogeplagte Jugendliche…) die Krone auf. Das Ende ist vorhersehbar, ergibt aber ebenfalls wenig Sinn. Fast die gesamte Handlung wurde aus diversen Genrefilmchen zusammengeklaubt und ziemlich mies zusammengesetzt.
Gut möglich, dass man ursprünglich zumindest ein Stück weit satirische/parodistische Absichten verfolgte, ähnlich wie Rodriguez seinerzeit mit „Faculty – Trau keinem Lehrer!“. Das Ergebnis jedoch ist ein nur schwer genießbares, unterdurchschnittliches, seelenloses Stück Teeniehorror für die MTViva-Generation, zusammenhanglose Unterhaltung, oberflächlich, unlustig und immer dann am nervigsten, wenn es am witzigsten sein möchte. Fast schon ein Kunststück ist es zudem, eine sexuell derart aufgeladene Handlung so prüde und bieder umzusetzen: Nach anfänglich ein wenig nackter Haut hat man grundsätzlich angezogen Sex. „Todes-Date“ eckt nirgends an, sondern berührt höchstens peinlich. Die Darsteller sind ausnahmslos glattgebügelte, austauschbare Teeniefressen, was den Erinnerungswert des Films weiter gen null tendieren lässt. Sollte es einmal zu einem Mangel an Alternativen kommen, ist Hastings‘ Film als Popcorn-Kino-Zwischenmahlzeit in anspruchsloser Runde bei ein paar Kaltgetränken sicherlich guckbar – Kameraarbeit, Musik etc. sind durchaus auf der Höhe der Zeit –; wenn auch nur, um festzustellen, wie überflüssig ein Film wie dieser eigentlich ist… trotz einer Ausgangskonstellation, bei der man meinen sollte, prinzipiell gar nicht so viel falsch machen zu können: Willige Weiber, gehirnamputierte Gören, asoziale Außerirdische und tentakelige Tentakeln.