Abschluss der Iron Butterfly - Trilogie, im Originaltitel einfach SWAT und damit schlagkräftiger gehalten, die Abenteuer zweier Polizistinnen auf den Straßen von Hongkong und gegen die Kriminalität erzählend. Der hiesige Produzent und Regisseur Johnnie To hat auch die beiden ersten Fernsehfilme für Television Broadcast Limited gestemmt und überwacht, ist hier aber zusätzlich am Drehbuch und vermutlich an der Mitwirkung bzw. der Überredung der Teilnahme vom ehemaligen TVB-Kadetten, aber mittlerweile längst zum Kinostar auf- und aus der Fernsehschmiede ausgestiegenen Tony Leung Chiu-Wai beteiligt. Leung, der 1982 zu TVB und dort als sogenannter 'Small Tiger' bei einem der 'Five Tigers' (neben Andy Lau, Kent Tong, Felix Wong und Michael Miu) zu Ruhm und Ehre gekommen ist, war speziell in den Achtzigern auch eng verbunden mit dem Sender und auch oftmals als (einer der) Hauptrolle(n) in deren damaligen High-Profile Serien wie The Emissary, The Duke of Mount Deer, Police Cadet '84, Police Cadet '85, Police Cadet '88 und The Yang's Saga vertreten; zu diesem Zeitpunkt der Entstehung des vorliegenden Filmes allerdings schon länger aus der kleinen Mattscheibe herausgewachsen und abseits eben diesen jenen Filmes – ein später Heroic Bloodshed mit viel Funkensprühen, Glasbruch, Massensterben und Leichenbergen – auch nicht auf dem Weg zurück:
Das CID-Polizistenduo Roxanne [ Betty Mak ] und Fion [ Fiona Leung ] kann durch entsprechender Vorsichtsmaßnahmen ein Attentat auf einen Gangsterboss durch Lin Jian [ Tony Leung ] nicht verhindern. Der Attentäter selber wird durch den alten Bekannten Gao Hui [ Waise Lee ] sogar erkannt, aber nicht aufgehalten, was Gao ebenso in die Bredouille bringt wie auch Lin durch weitere Attacken auf die Gangsterorganisation und deren Vergeltungsaktionen zunehmend in Gefahr gerät. Die Polizei selber versucht erst zu ermitteln und dann zu intervenieren, gerät aber vollends in einen bald ausbrechenden Untergrundkrieg.
Nach eher körperlich Aktivitäten wie Zwei- und Nah- und Schwertkämpfen in Teil 2 See No Daylight (zu dem es später eine kleine Rückblende gibt, man aber ansonsten inhaltlich autark zu ist) wird hier von vornherein mit mehr und nahezu alleinig dem Schusswaffeneinsatz der Zuschauer angelockt und auf den Stuhl geschnallt, vielerlei bleihaltige Auseinandersetzungen in typisch scheinenden Szenerien wie Parkhaus und Restaurant, wobei auch die eigentlichen und fest eingesetzten Hauptdarstellerinnen Betty Mak und Fiona Leung bzw. ihre Figuren deutlich in Bedrängnis geraten und sowohl fleißig mit dem Schießprügel austeilen als auch im allgemeinen Kugelhagel und der damit einhergehenden Pyrotechnik einstecken.
Nach einer etwas wechselhaften Perspektive in den beiden Vorgängern, in denen die Polizistinnen jeweils unterschiedlich gewichtet betrachtet wurden, erst Mak als Vorgesetzte, dann Leung als aufschließende Assistentin und Kollegin, sind die beiden Damen hier erstmals gleich zusammen im Bild vereint; bei einer Pause im Dienstwagen, die nur kurz währt, da sofort ein Einsatz und der Ruf zu einem schnell ausartenden Familiendrama ansteht. Der Einsatz, der nur insofern mit der Handlung etwas zu tun hat, als dass er einige Gemeinsamkeiten mit dem eigentlichen Beginn der Geschichte in sich trägt, ist dabei genauso a) seitens der Polizei missglückt wie der zweite, ein Attentat während eines Banque, und zieht b) genauso Todesopfer nach sich und spielt auch c) etwas außerhalb der Stadt selber; ungewohnte Ortschaften und deren Bebilderungen teilweise, in Entstehung befindliche Neubaugebiete im Speckgürtel von HK etwa oder edle Villen auch im Grünen, die sich ihre Natur und Frischluft etwas kosten lassen und abgeschieden von all dem Trubel der Metropole, aber dennoch genauso tödlich sind.
Sowieso ist die Fallhöhe der inhaltlich eher dünnen, aber flott dargereichten Erzählung hier ungleich höher, wird auch schon in der ersten Hälfte ordentlich Radau gemacht und zu Werke gegangen und beidhändig die Opferzahlen mit der Bleivergiftung angehäuft, darunter eine baldig zeitlupenintensive Auseinandersetzung in eben jenen Parkhaus mit zersplitternden Scheiben, explodierenden Automotoren und dann auch einem kleinen Kind als zivilen Opfer, als sogenannter 'Kollateralschaden' im weiterführenden Spiel von Mord und Totschlag und dem ewigen Kampf Polizei gegen Kriminelle. Es gibt ein Büromassaker, es gibt ein Hotelmassaker, es gibt ein Dorfmassaker, bald wechseln sich Raum und Zeit ab, wird in die Vorgeschichte des Ganzen und die Nachbereitung geblendet, in das aktive Tun und das passive Sinnieren, in die bleihaltigen Todeszonen von Triadenorganisationen und Assassinen und die Auszeit einer kleinen Provinzbevölkerung, die wie im Paralleluniversum davon entfernt lebt und wo am Ende zwar auch eifrige Kugel- und Blutballette und Zeter und Mordio mit der Schnellschusswaffe, bis zur finalen Auslöschung aber das gemeinschaftliche Rezitieren alter Opernverse an der Tagesordnung steht.